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Apothekennetzwerk

Celesio startet neues Konzept in Europa

11.12.2012  18:04 Uhr

Von Ev Tebroke, Bicester / Celesio hat in Großbritannien sein neues Apothekenkonzept präsentiert. Unter der Dachmarke Lloyds sollen mittelfristig alle eigenen 2200 Apotheken in Europa mit neuen Beratungsservices und Ausstattungskonzepten punkten. Auch unabhängige Apotheken können frei kooperieren. In Deutschland soll es frühestens ab Mitte 2013 eine Lloyds- Apotheke geben.

»Unter dem Namen Lloyds will Celesio in den kommenden Jahren die führende Apothekenmarke Europas etablieren«, sagt Stephan Borchert, Vorstandsmitglied von Celesio, am vergangenen Donnerstag auf der Pressekonferenz im englischen Bicester. Den Ausgangspunkt für das geplante europäische Apothekennetzwerk bildete vergangene Woche der Start von je zwei Pilotapotheken im Vereinigten Königreich und Italien. Im Laufe des nächsten Jahres sollen weitere Modell-Apotheken in anderen Ländern folgen. Nach Auswertung einer mindestens drei- bis neunmonatigen Testphase sollen sukzessive alle Celesio-eigenen Apotheken in Lloyds-Filialen umgewandelt werden. Der breite europaweite Start sei für 2014 geplant, so Borchert.

Auch unabhängige Apotheken sollen selbstbestimmt kooperieren und einzelne oder mehrere Module des Netzwerkes nutzen können. Für den deutschen Markt wollte Borchert noch keine konkreten Angaben machen. Man müsse das Ende der Verträge mit den rund 150 DocMorris Apotheken abwarten. Die ersten werden nach Unternehmensangaben frühestens in gut fünf Jahren auslaufen. Unter Umständen können Markenpartner aber auch früher aus ihren Verträgen raus. Die Details sollen weitere Verhandlungen klären.

 

Ziel des neuen Konzepts ist es, die Hauptkompetenz des Apothekers, die Beratung und Betreuung des Patienten, mehr in den Mittelpunkt der Apotheke zu stellen. Die Kunden sollen sich zukünftig besser informiert und beraten fühlen, daher wurde der Apothekenaufbau entsprechend umstrukturiert. Neben eigenen Beratungsräumen und interaktiven Kommunikationstechnologien steht dabei vor allem eine »Health-Bar« mit Touchscreens für Produktinformationen und -tests im Zentrum.

 

Schwerpunkt des Beratungsangebots werden zunächst die Indikationsgebiete Haut und Schmerzen sein. Laut Borchert sind dies Marktanalysen zufolge die von Patienten am stärksten nachgefragten Bereiche. Weitere Fokus-Themen könnten dann folgen. Zu jedem Schwerpunkt werden spezielle Dienstleistungen angeboten, so zum Beispiel eine Hautanalyse oder ein Schmerz-Protokoll. Das Apothekenpersonal wird speziell zu diesen Schwerpunkten von Experten geschult.

 

Ein weiteres Standbein des neuen Konzepts ist die gezielte Unterstützung der Patienten beim Medikationsmanagement. Darüber hinaus soll der Einsatz einer neuen Software das Apothekenmanagement erheblich erleichtern. Um Nachbestellungen und Bestände optimal zu steuern, arbeitet jede im Netzwerk operierende Apotheke mit einer Software, die tagesaktuell Verfügbarkeiten, Bestände, Nachbestellungen und Ähnliches regelt. So sollen einerseits standortspezifisch häufig nachgefragte Medikamente besser verfügbar sein, andererseits Lager- und Verwaltungskosten gesenkt werden.

 

Der Umbau der vier neuen Lloyds-Apotheken hat nach Angaben von Celesio rund 1 Million Euro gekostet. Zu dem geplanten Gesamt-Investitionsvolumen wollte Borchert keine Angaben machen. Der Businessplan orientiere sich an der Analyse der Pilot-Ergebnisse. Man werde daher zunächst die Testphase abwarten. Auch die Frage, wie die Finanzierung der neuen umfangreicheren Apothekendienste in den einzelnen Ländern gewährleistet werden soll, ließ Borchert offen. Hier müsse man stets die diversen gegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen. In Deutschland wäre eine Beteiligung der Krankenkassen eine denkbare Option, so Borchert. Ob sie realisierbar ist, bleibt abzuwarten.

 

Beratung spart Milliarden

 

Rückendeckung erhält das neue Konzept durch eine Studie von IMS Health zum verbesserten Einsatz von Medikamenten, die das Marktforschungsinstitut unlängst für die EU-Gesundheitsminister erstellt hat. Aus ihr geht hervor, dass weltweit die jährlichen Kosten für Gesundheit und Medikamentenverbrauch um rund 500 Milliarden Dollar gesenkt werden könnten, wenn Patienten besser beraten und bei der Therapie besser betreut werden. Das neue Apothekenkonzept könnte somit dazu beitragen, Gelder einzusparen.

 

Bereits jetzt firmieren im Vereinigten Königreich 1500 Apotheken von Celesio unter dem Namen Lloyds. Diese werden nach Beendigung der Testphase in das neue Konzept überführt. Nach Angaben von Borchert findet in den Ländern, in denen Celesio mit Apotheken vertreten ist, der Name Lloyds Kundenbefragungen zufolge am meisten Anklang. /

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