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Crystal Meth

Neue S3-Leitlinie vorgestellt

07.12.2016  10:11 Uhr

Von Annette Mende / Seit Kurzem ist Deutschland das erste Land mit einer S3-Leitlinie, die Empfehlungen zum Umgang mit Crystal-Meth-Abhängigen macht (DOI: 10.6101/AZQ/000292). Sie solle in Zukunft bundesweit eine Behandlung Betroffener auf höchstem Niveau sichern, sagte die Drogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) bei der Vorstellung der Leitlinie in Berlin. Die gute Botschaft laute: »Die Abhängigkeit von Crystal Meth ist heilbar.«

 

Kristallines Methamphetamin wird aufgrund seiner aufputschenden, die Konzentration steigernden und Ängste abbauenden Wirkung missbräuchlich angewendet. Unerwünschte Effekte sind unter anderem Aggressivität, Psychosen und ungewollte Schwangerschaften aufgrund eines enthemmten Sexualverhaltens. Die Suchtgefahr ist hoch, jährlich werden etwa 3000 Personen in Deutschland wegen ihres Crystal-Meth-Konsums auffällig. Die Droge wird zumeist in Tschechien illegal hergestellt, doch beschränkt sich die Verbreitung mittlerweile nicht mehr auf die grenznahen Regionen.

Die Motive, aus denen Menschen zu Crystal Meth greifen, sind unterschiedlich und reichen von Partyspaß und Sex über Leistungssteigerung im Beruf oder bei Computerspielen bis zur Gewichtsregulierung. Sie suchen zumeist nicht wegen ihres Drogenkonsums einen Arzt auf, sondern aus anderen Gründen. Psychische Erkrankungen wie Psychose, Depression, bipolare Störung, posttraumatische Belastungsstörung, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung oder Angststörung sind häufige Komorbiditäten.

 

Bei einer akuten Methamphetamin-Vergiftung sind Betroffene meist stark erregt und haben Wahnvorstellungen. Da häufig unklar ist, welche weiteren Substanzen die Person konsumiert hat, sollte sie möglichst nicht mit Medikamenten behandelt werden. Ist eine medikamentöse Intervention erforderlich, sind Benzodiazepine die Mittel der ersten Wahl. Reichen diese nicht aus, kann zusätzlich ein Neuroleptikum gegeben werden, laut Leitlinie Olanzapin oder Risperidon, als zweite Wahl Haloperidol. Generell sei zu beachten, dass die Wahl der Medikamente sich an den Symptomen orientieren soll und im Einzelfall zu prüfen sei.

 

Bei der mindestens dreiwöchigen, qualifizierten und stationären Entzugsbehandlung haben psychotherapeutische Maßnahmen und solche zur Symptombehandlung besonderes Gewicht. In der Postakutbehandlung rät die Leitlinie unter anderem zu Sport- und Bewegungsprogrammen sowie bedarfsorientierten psychotherapeutischen Angeboten. Medikamente wie das Antidepressivum und Raucher-Entwöhnungsmittel Bupropion werden in dieser Phase nur zurückhaltend empfohlen, von anderen explizit abgeraten, zum Beispiel Sertralin, Modafinil oder Flumazenil, Gabapentin und Hydroxyzin als intravenöse Kombinations­behandlung. /

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