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HIV

Fortschritte in der Therapie

07.12.2016  10:11 Uhr

Von Daniela Hüttemann / Die Lebenserwartung von HIV-Patienten nähert sich dank der antiretroviralen Arzneimitteltherapie der von Nicht-Infizierten an. Bis die Virusinfektion geheilt werden kann, ist es wohl noch ein langer Weg, doch bis dahin sind weitere Therapieverbesserungen in Sicht.

Die Meldungen zum diesjährigen Welt-Aids-Tag am 1. Dezember waren durchwachsen: In Europa ist die Zahl der Neudiagnosen stabil, doch viele Infizierte wissen nicht, dass sie HIV-positiv sind. In anderen Teilen der Welt ist die Epidemie noch nicht gestoppt und die UN warnt vor einem Anstieg der Neuinfektionen. Dank fixer Kombipräparate müssen viele Patienten nur eine Tablette am Tag einnehmen, doch nur rund die Hälfte der Betroffenen hat Zugang zu antiretroviralen Medikamenten. Resistenzen, Probleme mit der Adhärenz und die Kosten der Medikamente könnten das Ziel, HIV weltweit einzudämmen, gefährden.

 

Neue Wirkstoffklassen

In der Pipeline stecken sowohl techno­logische Weiterentwicklungen als auch neue Wirkstoffklassen. Außerdem arbeiten Wissenschaftler an breit neutralisierenden Antikörpern, Immun- und Gentherapien. Tenofovir-Alafenamid (TAF) ist ein Beispiel für ein neues Salz und Prodrug des nukleotidischen Reverse-Trans­kriptase-Inhibitors Tenofovir. Die Dosis soll gegenüber Tenofovir-Disoproxil­fumarat (TDF) um das 10- bis 30-Fache sinken und damit die Verträglichkeit deutlich besser werden. Es ersetzt TDF in den in diesem Jahr neu zugelassenen Kombipräparaten Genvoya® (Nachfolger von Stribild®), Odefsey® (Nachfolger von Eviplera®) und Descovy® (Nachfolger von Truvada®). So sinkt unter anderem das Risiko für Nieren- und Knochenschäden.

 

In der Entwicklung sind auch viele Depotpräparate, die die Wirkdauer auf bis zu ein Jahr steigern sollen. Darunter finden sich sowohl neue Wirkstoffe wie MK-8591, ein Translokations-Inhibitor der Reversen Transkriptase, als auch intramuskulär zu injizierende Kombinationspräparate mit bereits zugelassenen Wirkstoffen.

 

Ein Beispiel für einen neuen Wirkmechanismus ist Fostemsavir, das derzeit in Phase-II- und III-Studien getestet wird. Es blockiert als Attachment-Inhibitor den viralen gp120-Rezeptor und soll so das Andocken an den CD4- Rezeptor der T-Zellen verhindern. Mit BMS-955176 befindet sich derzeit ein Maturations-Inhibitor in der Phase II. Es soll in einem relativ späten Schritt des Vermehrungszyklus die Reifung des Virions hemmen.

 

Erst in Phase I ist das Immuntherapeutikum BMS-936559, das sich wie das Krebsmedikament Nivolumab gegen den Immun-Checkpoint PD-1 (Programmed Death 1) richtet. Der Antikörper soll die T-Zellfunktion verbessern, versteckte Reservoire des HI-Virus bei Patienten mit sehr niedriger Viruslast reduzieren und vor einem Rebound schützen.

 

Noch im vorklinischen Stadium befinden sich breit neutralisierende Antikörper, die bei möglichst allen Subtypen des HI-Virus die Bindung an T-Zellen und somit den Eingang verhindern sollen. Sie könnten zur Therapie und Prophylaxe eingesetzt werden. In ersten Versuchen ist es Forschern im Frühjahr sogar in vitro gelungen, das HIV-Erbgut mittels Genediting mit CRISPR/Cas9 dauerhaft zu entfernen. /

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