Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Denosumab bei Osteoporose

In postmenopausaler Therapie etabliert

Datum 03.12.2014  10:22 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler, München / Der Antikörper Denosumab kann die Knochendichte bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose anhaltend steigern. Dies zeigen Langzeitdaten über acht Jahre. Die neuen Erkenntnisse finden Eingang in den Entwurf zur neuen DVO-Leitlinie: der RANK-Ligand-Inhibitor erhielt den höchsten Empfehlungsgrad.

In der aktualisierten Osteoporose-Leitlinie vom November 2014* ist erstmals auch Denosumab als Therapieoption für postmenopausale Frauen enthalten. Das Medikament, das alle sechs Monate subkutan gespritzt wird, erhielt dreimal den Empfehlungsgrad »A«, berichtete Professor Dr. Christopher Niedhart von der Orthopädischen Gemeinschaftspraxis Heinsberg bei einem von Amgen unterstützten Pressegespräch in München. Dies bedeutet, dass Denosumab sowohl die Rate von Brüchen von Wirbelkörpern und Oberschenkelknochen (Femurfrakturen) als auch von peripheren Brüchen nachweislich senken kann. Gleiches gilt auch für die Bisphosphonate Alendronat, Risedronat und Zoledronat sowie für Estrogene. Neu in der Leitlinie ist Bazedoxifen, das jedoch in Deutschland nicht auf dem Markt ist, informierte der Arzt.

 

Knochendichte signifikant gestiegen

 

Problematisch ist, dass bislang kein Vorteil einer Langzeittherapie mit Bisphosphonaten nachgewiesen ist. Dagegen lägen für Denosumab Acht-Jahres-Daten vor, erklärte Niedhart. Diese resultieren aus der offenen Verlängerung der Zulassungsstudie FREEDOM, in der etwa 7800 Frauen nach den Wechseljahren entweder Denosumab (60 mg subkutan alle sechs Monate) oder Placebo erhielten. Nach drei Jahren konnten alle Frauen in einer offenen Verlängerungsstudie den Antikörper bekommen. Nach insgesamt acht Jahren war die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule in der Langzeitgruppe um 18,4 Prozent gestiegen im Vergleich zu 13,8 Prozent bei den Frauen, die zuvor in der Placebogruppe waren. An der Gesamthüfte lag der Zuwachs bei 8,2 versus 4,8 Prozent (jeweils gegenüber den Ausgangs­werten).

Noch wichtiger ist die Rate an Knochenbrüchen: Sie lag in den Jahren 4 bis 8 unverändert bei etwa 1,1 bis 1,3 Prozent. Wie Niedhart betonte, gab es keinen Anstieg an Infektionen oder Malignomen. Laut Fachinformation traten acht gesicherte Fälle von Kieferosteonekrosen und zwei atypische Femurfrakturen während der Verlängerungsphase auf.

 

Niedhart wies zudem auf eine Studie aus Japan hin, in der Denosumab mit Placebo (verblindet) sowie mit Alendronat (offen) über 24 Monate verglichen wurde. In den Verumgruppen stieg die Knochendichte vergleichbar an. Die Rate an Wirbelkörperfrakturen lag in der Placebogruppe bei 10,3 Prozent gegenüber 3,6 Prozent unter Denosumab und 7,2 Prozent unter Alendronat. Trotz methodischer Mängel der Studie könne dies als »starker Hinweis auf eine Überlegenheit von Denosumab« gewertet werden, sagte Niedhart. So war die Bisphosphonat-Dosis mit 35 mg pro Woche nur halb so hoch wie in Deutschland empfohlen.

 

Vitamin D supplementieren

 

Zum Basisprogramm für gesunde Knochen gehört neben Bewegung und ausreichender Kalorienzufuhr auch eine gute Calcium- und Vitamin-D-Versorgung. Die Leitlinie rät zu einer täglichen Gesamtzufuhr von etwa 1000 mg Calcium (vorzugsweise über die Ernährung) und einer medikamentösen Supplementierung von 800 bis 1000 Einheiten Vitamin D3 täglich bei Personen mit hohem Sturz- und/oder Frakturrisiko und geringer Sonnenlichtexposition. Ebenfalls wichtig ist die ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 und Folsäure über die Ernährung. /

 

*) Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei Männern ab dem 60. Lebensjahr und bei postmenopausalen Frauen. S3-Leitlinie des Dachverbands der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften e. V., 2014

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa