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Gesine

Großhandelsgründung sorgt für Ärger

01.12.2009  15:32 Uhr

Von Uta Grossmann, Berlin / Nachdem die Apothekenkooperation Gesine Anfang November einen genossenschaftlichen Großhandel gegründet hat, kündigten ihr die Großhändler Anzag und Sanacorp die Geschäftsbeziehungen. Gesine-Vorsitzende Susanne Lorra sieht sich indessen in ihrer Idee eines unabhängigen Großhandels in Apothekerhand bestätigt.

»Man scheint uns eine Menge zuzutrauen«, so kommentierte Susanne Lorra im Gespräch mit der Pharmazeutischen Zeitung (PZ) die teils harschen Reaktionen auf den Vorstoß der Apothekenkooperation Gesine. Am 4. November hatten 51 Teilnehmer einer Gründungsversammlung, überwiegend Gesine-Apotheker, einen eigenen pharmazeutischen Großhandel ins Leben gerufen. Bis jetzt haben sich 70 Apotheker mit Anteilen von jeweils 25 000 Euro an dem genossenschaftlich organisierten Unternehmen beteiligt. Die Kooperation mit Sitz in Berlin hat derzeit 200 Mitglieder in Berlin und den neuen Bundesländern.

Als Reaktion auf die neue Konkurrenz kündigte der Frankfurter Großhändler Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) seine Geschäftsbeziehung zur Gesine fristlos und teilte das via Pressemitteilung der Öffentlichkeit mit. Anzag-Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Trümper begründete die Kündigung damit, dass Gesine »in einen unmittelbaren Wettbewerb zur Anzag« trete. Den betroffenen Gesine-Apothekern sicherte die Anzag zu, sie bis zum ursprünglichen Vertragsende, dem 31. Juli 2010, weiter zu beliefern.

 

Ohne öffentliche Begleitmusik hat die in Planegg ansässige Großhandelsgenossenschaft Sanacorp ihren Vertrag mit Gesine gekündigt – mit derselben Begründung, dass die Kooperation mit der Gründung des Großhandels der Sanacorp Konkurrenz macht. Unternehmenssprecher Matthias Dehmel sieht die Kündigung gelassen, »wir verlieren und gewinnen jeden Tag Kunden«. Allerdings stellte er gegenüber der PZ auch klar, dass »wir nicht als Lückenbüßer für Rosinenpickerei zur Verfügung stehen«. Die Gesine-Apotheken werden weiterbeliefert. »Die einzelnen Apotheker werden nicht abgestraft«, sagte Dehmel, zum Teil seien sie schon vor Gründung der Gesine Kunden der Sanacorp gewesen.

 

Gesine hat gegen die Vertragskündigungen von Anzag und Sanacorp Klage eingereicht. »Wir sehen uns bestärkt darin, dass ein eigener Großhandel der richtige Weg ist, um die Zukunft unserer beratungsaktiven Apotheken langfristig zu sichern«, sagte Lorra. Zum Start des Großhandels am 1. August 2010 soll die Genossenschaft 180 Mitglieder haben, für das zweite Jahr sind 250 angepeilt. Unterdessen gewinnt der Gesine-Großhandel Struktur. Aufsichtsratsvorsitzende ist Susanne Lorra, Stellvertreter Dirk Ehrich. Die beiden Apotheker bilden auch den Vorstand der Kooperation (gesine.net AG). Weitere Aufsichtsratsmitglieder sind der Apotheker Michael Redmann und die Unternehmensberaterin Dr. Gesa von Wichert. Die Gründungsversammlung hat auch einen Beirat von zehn Gesine-Apothekern gewählt. Ein Vorstand ist noch nicht berufen. /

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