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Kampagne

Positiv zusammen leben

Datum 29.11.2011  17:34 Uhr

Von Daniel Rücker / Seit 1987 läuft die Kampagne »Gib Aids keine Chance«. Mit der größten deutschen Präventionsaktion hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ( BZgA) das Thema HIV/Aids in alle Gruppen der Gesellschaft getragen. Teil der Strategie sind jährlich wechselnde Aktionen zum Welt-Aids-Tag. In diesen Jahr geht es dabei um ein Leben mit Aids ohne Ausgrenzung und Diskriminierung.

HIV wird in den Industrienationen immer mehr zu einer zwar nicht heilbaren, aber auch nicht mehr zwingend tödlich verlaufenden chronischen Erkrankung. Dem trägt auch die aktuelle Kampagne der BzGA Rechnung. Unter dem Slogan »Positiv zusammen leben. Aber sicher!« will sie erreichen, dass die gut 73 000 HIV-Infizierten in Deutschland ein Leben ohne Vorurteile und Anfeindungen leben können. Die Kampagne startete am 28. Oktober und greift das Thema des vergangenen Jahres wieder auf.

Im Gegensatz zu früheren HIV-Kampagnen zeigt die diesjährige Aktion keine Modelle, sondern stellt erstmals Menschen vor, die tatsächlich mit HIV infiziert sind. Insgesamt sind es zwölf Patienten, vier von Ihnen sind auf Plakaten, in Kino und Fernseh-Spots zu sehen. Ausgewählt wurden die 43-jährige Mutter Zübeyde, der 22-jährige schwule Marcel, der 50-jährige Ernst und der 38-jährige Thomas.

 

Diskriminierung im Alltag

 

HIV-Infizierte haben heute in der Regel zwar weniger unter Ausgrenzung zu leiden als früher, verbesserungswürdig ist die Situation aber dennoch. »Der Umgang mit Betroffenen ist in Deutschland auch heute noch längst nicht immer normal«, sagte Professor Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bei der Vorstellung der Kampagne. »Zwar hat sich seit Beginn der Aidsaufklärung ein gesellschaftliches Klima gegen Stigmatisierung und Diskriminierung etabliert. Immer noch jedoch erfahren von HIV betroffene Menschen in ihrem Alltag Diskriminierung und sprechen aus Angst davor nicht über ihre Infektion.«

 

Die Kampagne will aber nicht nur das Lebensumfeld von HIV-Infizierten verbessern. Wie Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) bei der Präsentation Ende Oktober klarstellte, profitieren davon auch nicht infizierte Menschen: »Eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche Aidspräven­tion war und ist ein offener und diskriminierungsfreier Umgang mit Aidskranken und HIV-Infizierten. Auch deshalb hat Deutschland eine der niedrigsten Neuinfektionsraten Europas.«

Mit der Kampagne wollten die Initiatoren Ängste abbauen, über Infektionswege und Prävention informieren. Bahr: »Wer informiert ist, kann Gefahren realistisch einschätzen und neigt nicht dazu, Menschen wegen irrationaler Ängste auszugrenzen.« An der Kampagne beteiligen sich neben der BZgA und dem Bundesgesundheitsministe­rium auch die Deutsche Aidshilfe und die Deutsche Aidsstiftung.

 

Aus Sicht der BZgA ist die Arbeitsteilung zwischen der staatlichen Bundeszentrale und vor allem der Selbsthilfeorganisation Deutsche Aidshilfe ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Präventionskampagnen seit 1987. Währen sich die BZgA an alle gesellschaftlichen Gruppen wendet, hat die Deutsche Aidshilfe einen besonders guten Draht zu den von HIV und Aids betroffenen oder bedrohten Menschen.

Mit ihren Kampagnen haben die BZgA und ihre Kooperationspartner nicht nur viele Menschen vor einer HIV-Infektion bewahrt. Sie haben auch mit genau austarierten und unterhaltsam verpackten Tabubrüchen zumindest in der Anfangsphase Medienge­schichte geschrieben. Unvergessen ist dabei der Fernsehspot mit Hella von Sinnen an der Supermarktkasse und Ingolf Lück als schüchterner Kondomkäufer. »Tina, wat kosten die Kondome«, ruft die Kassiererin einer Kollegin zu. Dem Käufer ist es peinlich, bis einige ältere Damen in der Warteschlange mit Detailkenntnissen über Preise aufwarten können.

 

Auch die Kampagne »mach’s mit« in den Jahren 1993 und 1994, die auf großen Plakatwänden für Kondome warb, fand damals nicht die ungeteilte Zustimmung aller Betrachter. Letztlich erreichte die BzGA aber ihr Ziel, den Gebrauch von Kondomen selbstverständlich zu machen. Die Spots aus den 1980er- und 1990er-Jahren würden heute wahrscheinlich niemanden mehr aufregen.

 

87 Prozent nutzen Kondome

 

Ohne Frage ist die knapp 25-jährige Existenz von »Gib-Aids-keine-Chance« eine Erfolgsgeschichte. Das belegen auch aktuelle Zahlen. Das Robert-Koch-Institut geht für 2011 von nur noch rund 2700 HIV-Neuinfektionen aus, das sind deutlich weniger Infektionen als noch vor einigen Jahren. Und die Chancen, dass sich dieser Trend fortsetzt, stehen gut: Nach einer repräsentativen Untersuchung der BZgA nutzen heute 87 Prozent der 16- bis 44-Jährigen zu Beginn einer neuen Partnerschaft Kondome. Vor zwanzig Jahren waren es nur 65 Prozent. / 

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