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Generikamarkt

Hersteller fordern fairen Wettbewerb

29.11.2011  18:08 Uhr

Von Stephanie Schersch, Berlin / Der Wettbewerb auf dem deutschen Generikamarkt ist so hart wie nie zuvor, klagt der Branchenverband Pro Generika. Er hat das Berliner IGES-Institut mit einem Gutachten über die Wettbewerbssituation beauftragt. Die Ergebnisse der Studie diskutierte Pro Generika mit Experten aus Politik und Kassenvertretern.

Die Autoren der IGES-Analyse haben die Entwicklungen auf dem Generikamarkt zwischen 2005 und 2010 untersucht, im Zentrum standen dabei die Rabattverträge. Markteintritte der Generika-Anbieter seien heute mit hohem Zeitaufwand und Kosten verbunden, sagte IGES-Experte Dr. Martin Albrecht im Rahmen der Pro-Generika-Veranstaltung »Berliner Dialog am Mittag«. »Rabattverträge erhöhen das Risiko des Marktzutritts.« Insgesamt hätten die Rabattverträge die Wettbewerbsintensität in der Vergangenheit kaum gefördert, so Albrecht. Im Gegenteil: Sie würden sogar das Risiko der Marktkonzentration erhöhen.

CSU-Gesundheitsexperte Johannes Singhammer betonte, die schwarz-gelbe Koalition beobachte den Generikamarkt sehr genau. »Wenn Gefahr besteht, dass der Wettbewerb austrocknet, muss der Gesetzgeber eingreifen.« Bislang habe man aber keine Wettbewerbsverzerrung festgestellt, so Singhammer. Er verwies zudem auf neue Chancen für Generika­anbieter. Zum Jahresende würden zahl­reiche Patente auslaufen.

 

Fehlende Patentabläufe seien nicht das Problem der Generikabranche, sagte Wolfgang Späth, Vorstandsvorstizender von Pro Generika. »Das Problem ist, das wir für unsere Produkte nichts mehr bekommen.« Die Preise für Generika seien äußerst niedrig, so Späth. Dem IGES-Gutachten zufolge sind die Durchschnittspreise auf dem Generikamarkt zwischen 2005 und 2010 um rund ein Fünftel gefallen. »Das System wird brechen, weil es nicht finanzierbar ist.«

 

Die Krankenkassen sehen die Rabattverträgen dennoch als Erfolgsmodell. Harald Möhlmann von der AOK Nordost sagte, man habe die Rabattverträge schnell als richtigen Weg erkannt und halte daran fest.

 

Gleiche Chancen für alle

 

Große Probleme sieht Pro Generika bei Rabattverträgen mit Originalherstellern. Laut IGES-Gutachten schließen Krankenkassen immer häufiger Verträge mit dem Hersteller des Originals, die über den Patentablauf hinaus wirken. Dies würde Generikaanbietern den Markteintritt deutlich erschweren, so Späth. »Es gibt niemanden, der vom Grundsatz her wettbewerbsfähiger ist als der Originalanbieter.« Rabattverträge sollten daher generell mit Patentablauf enden, forderte Späth. Nur so könne Chancengleichheit für alle Anbieter entstehen. Zudem sollte es zunächst eine vertragsfreie Phase von zwei Jahren geben, in der sich der Wettbewerb entfalten könne. / 

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