Pharmazeutische Zeitung online
HIV-Studie

Kombipräparat reduziert Ansteckungsgefahr

30.11.2010  13:02 Uhr

Von Daniela Biermann / Antiretrovirale Arzneimittel helfen nicht nur, den Ausbruch von Aids um Jahre zu verzögern. Einer aktuellen Studie zufolge könnten sie auch zur Chemoprophylaxe einer Infektion mit HIV dienen.

Die regelmäßige Einnahme eines antiretroviralen Kombinationspräparates senkt die Ansteckungsrate mit HIV. In einer randomisierten, kontrollierten Studie erhielten rund 2500 homosexuelle oder transsexuelle HIV-negative Männer entweder eine Kombination aus Emtricitabin und Tenofovir (Truvada®) oder Placebo. Während es in der Placebogruppe zu 100 Ansteckungen während der Studienphase kam, traten 36 Infektionen unter medikamentöser Prävention auf, was einer relativen Risikoreduktion von 43,8 Prozent entspricht. Nahmen die Probanden die Medikamente regelmäßig ein (mehr als 90 Prozent der Studiendauer), sank die Ansteckungsrate im Vergleich zu Placebo um 72,8 Prozent. Die gemessenen Blutwerte korrelierten mit dem prophylaktischen Effekt. Das Verum wurde gut vertragen. Eine kleine Anzahl der Teilnehmer litt unter Übelkeit und leichter Erhöhung des Creatinin-Werts. Bei drei Probanden traten Resistenzen gegen Emtricitabin auf.

Im Schnitt nahmen die Probanden über 1,2 Jahre an der Studie teil, die in den USA, Brasilien, Ecuador, Peru, Südafrika und Thailand durchgeführt wurde. Alle Männer erhielten Ratschläge zu sicherem Geschlechtsverkehr, Kondome und eine Behandlung anderer sexuell übertrag­barer Krankheiten. Die Studienergebnisse sind im »New England Journal of Medicine« veröffentlicht (doi: 10.1056/NEJMoa1011205).

 

Obwohl Mediziner die Studie als Erfolg werten, gab es erste Bedenken gegen eine solche medikamentöse Prophylaxe. So sei die Therapietreue entscheidend, auf Kondome dürfe weiterhin nicht verzichtet werden und Resistenzen könnten sich bilden. Zudem sind antiretrovirale Medikamente weiterhin relativ kostenintensiv. / 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa