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Noweda

Belastungen gemeinsam tragen

30.11.2010  16:32 Uhr

Von Daniela Biermann, Essen / Trotz schwieriger Zeiten im pharmazeutischen Großhandel konnte Noweda im abgeschlossenen Geschäftsjahr zulegen – und damit die Dividende der Vorjahre halten. Der Vorstandsvorsitzende Wilfried Hollmann warb unter den Genossenschaftlern um hundertprozentige Unterstützung ihres Unternehmens.

Der genossenschaftliche Pharmagroßhändler Noweda hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr abgeschlossen. Der Umsatz stieg um 308 Millionen Euro auf rund 3,5 Milliarden Euro. Das Wachstum lag mit 9,5 Prozent weit über der durchschnittlichen Großhandelsentwicklung mit 3,6 Prozent im Jahr 2009, verkündete Vorstandsvorsitzender Wilfried Hollmann bei der Generalversammlung vergangene Woche in Essen.

Der Bilanzgewinn stieg um 1,8 Millionen auf 19,5 Millionen Euro. Dieser Gewinn ermöglichte erneut eine hohe Dividen­den­ausschüttung an die Mitglieder: Sie erhalten eine Bardividende von 9,35 Prozent auf Grund- und 11,22 Prozent auf freiwillige Anteile. Grund für den Erfolg ist ein großer Mitgliederzuwachs. So erhöhte sich die Mitgliederzahl von 7108 im Vorjahr auf 8003. Das Unter­neh­men expandierte mit neuen Niederlas­sun­gen, die 15. Filiale im niedersäch­sischen Peine befindet sich mittlerweile im Bau. Das Geschäftsjahr 2009/2010 endete am 30. Juni 2010.

 

Verluste durch neue Gesetze

 

Wegen der gesetzlichen Neuregelungen ab 2011 erwartet Noweda Probleme für den Großhandel. Der Vorstand rechnet mit einem Verlust des Rohertrags von rund 26 Millionen Euro, was etwa 70 Prozent des Jahresgewinns vor Steuern entspricht. Die Direktlieferungsquote der Hersteller an die Apotheke liege derzeit trotz Belieferungsanspruch des Großhandels noch bei rund 16 Prozent. »Wenn die Mitglieder-Apotheken zu den weniger Benachteiligten im Apothekenmarkt gehören wollen, dann müssen sie ihr eigenes Unternehmen stärken«, appellierte Hollmann. »Nicht der ökonomische Egoismus hilft in dieser Situation, so sehr wir auch Individualismus fördern.« Die Zahl der Mitglieder, die sich ausschließlich von Noweda beliefern lassen, wachse schnell und kontinuierlich und liege bereits bei mehr als 1000.

 

Für inhabergeführte Apotheken

 

Hollmann erinnerte daran, dass Noweda als genossenschaftliches Unternehmen die Interessen der inhabergeführten Apotheken verfolge. Noweda sei als größte Apotheker-Kooperation ein leistungsstarkes, zukunftsorientiertes und auf die Bedürfnisse der Mitglieder ausgerichtetes Unternehmen. »Wenn die deutschen Apotheken den größten Teil ihres Einkaufsumsatzes an die Noweda vergeben, dann hätten die Apotheken einen großen Markteinfluss und die Sorge, andere könnten die Marktmacht an sich reißen, wird im Nirwana verfliegen«, sagte Hollmann.

 

Skepsis gegenüber Alliance Boots

 

Der Vorstandsvorsitzende bezweifelte Aussagen des Konkurrenten Alliance Boots, der angeblich keine Apothekenketten in Deutschland forcieren will. Der britische Konzern hatte vor Kurzem die Aktienmehrheit der Andreae-Noris-Zahn AG (Anzag) übernommen. Ein Übernahmeangebot für den 5,99-Prozent-Anteil der Noweda an Anzag liege nicht vor, erklärte Hollmann. Er kündigte an, dass die Standorte des im Jahr 2008 übernommenen süddeutschen Pharmagroßhändlers Kapferer in Zukunft unter dem Namen Noweda auftreten sollen.

 

Integres Handeln gefordert

 

Mit Blick auf das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) kritisierte der Vorstandsvorsitzende den Umgang zwischen apothekerlicher Standesvertretung und Großhandel. »Angesichts der Herausforderungen, vor denen Großhandel und Apotheken standen, wäre es wichtig gewesen, Schulterschluss zu zeigen und mit Geschlossenheit aufzutreten.« Für die Zukunft wünschte er sich integres Handeln: »Standesvertreter, die in dieser Funktion die Geschäftspolitik bestimmter Unternehmen ablehnen, aber in den eigenen Apotheken mit diesen Unternehmen arbeiten, sollten sich die Frage nach der eigenen Glaubwürdigkeit stellen.« Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hatte dem Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) vorgeworfen, die Spannenkürzung bei der Vergütung selbst provoziert zu haben. Der Phagro hatte im Frühjahr beim Bundesgesundheitsministerium angeregt, in die Arzneimittelpreisverordnung für den Großhandel einen Fixzuschlag aufzunehmen. Die Apotheker sehen darin den Auslöser für die Einsparungen. »Die Belastungen können weder vom Großhandel noch von den Apotheken noch von beiden zusammen getragen werden«, betonte Hollmann. /

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