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Arzneimittelmarkt

Rabattverträge im Visier der Hersteller

24.11.2009  17:40 Uhr

Von Martina Janning, Berlin / Die Pharmaindustrie ist in freudiger Erwartung und hofft, dass die neue Regierung den Ankündigungen im Koalitionsvertrag Taten folgen lässt. Auf ihrer Wunschliste steht mehr Förderung für individualisierte Arzneimitteltherapien ebenso wie das Abschaffen der Rabatte für Krankenversicherungen.

Der Koalitionsvertrag zwischen Union und FDP stößt aktuell auf großes Interesse, besonders in der Wirtschaft. Auch Dr. Hagen Pfundner, Vorstand der Roche Pharma AG Deutschland, hat die Vereinbarung gelesen und sich gefreut. Denn die Regierungsparteien bekennen sich darin zu Investitionen in die Pharmaforschung und innovativen Arzneimitteln. Unter Wissenschaft und Forschung heißt es sogar: »Wir ebnen den Weg für eine individualisierte Medizin und für Therapien, die wirksamer und verträglicher sind.« Was könnte ein Hersteller von individualisierten Arzneimitteln, wie Roche es ist, noch mehr wollen?

 

Personalisierte Medizin zahlt sich aus

 

Stärkere Akzeptanz, heißt eine Antwort. Bisher gilt diese auch personalisierte Medizin genannte Therapierichtung vor allem als Kostenfaktor für die gesetzlichen Krankenversicherungen. Nach Pfundners Meinung profitieren jedoch alle Beteiligten davon – Patienten durch eine bessere Behandlung, Krankenkassen durch höhere Effizienz und Ärzte durch größere Sicherheit. Es werde häufig vergessen, »dass der medizintechnische Fortschritt die Lebenserwartung steigert und die produktive Lebensphase verlängert«, betonte Pfundner während der Handelsblatt-Tagung Health diese Woche in Berlin. Die längere Arbeitsfähigkeit der Menschen entlaste die Krankenkassen.

 

Um das Potenzial der personalisierten Medizin zu heben, ist es Pfundner zufolge nötig, eine größere Akzeptanz für Gendiagnostik zu schaffen. Sie ist nötig, um diejenigen Patienten zu identifizieren, bei denen ein personalisiertes Medikament Aussicht auf Erfolg hat. Bislang rufe allein das Wort »Gendiagnostik« vorwiegend negative Assoziationen hervor, stellte Pfundner fest. Er plädierte außerdem für bessere Rahmenbedingungen für die personalisierte Medizin und unterstrich die Bedeutung des Patentschutzes für die forschende Pharmaindustrie. »Die innovative Medizin von heute ist die Billigmedizin von morgen«, sagte Pfundner und lieferte eine gute Überleitung zu seinem Nachredner aus der Generikabranche: dem Vorstandssprecher von Hexal, Helmut Fabry.

 

Fabry forderte, Rabattverträge »ausnahmslos« zu streichen. Er kritisierte, dass diese Praxis zu einem »Nachfragemonopol« der Kassen geführt habe, das Generikaunternehmen den Marktzugang verwehre. Er beklagte einen ruinösen Preiswettbewerb, auf den sich ansonsten kein Unternehmen freiwillig einlassen würde.

 

Roche will nicht mehr mitbieten

 

»Es gibt keine Gewinner«, sagte Fabry. Wer bei den Ausschreibungen der Kassen nicht zum Zuge komme, dem breche der Umsatz weg. Diejenigen Firmen aber, die den Zuschlag erhalten, erzielten durch die niedrigen Preise keinen Gewinn. Auch das Gesundheitssystem erleide Schaden – etwa durch Lieferengpässe.

 

Die Rabattverträge wirkten nur negativ, befand Fabry – beim Patienten, beim Arzt und in der Apotheke. Er trat für Festbeträge ein.

 

Pfundner stimmte Fabrys Einschätzung der Rabattverträge zu. Er sprach von einem rotierenden System, bei dem die Hersteller nach und nach ausscheiden. Er kündigte an, dass Roche sich nicht mehr an Ausschreibungen für Rabattverträge beteiligen werde. »Dabei bleibt nichts hängen«, sagte Pfundner. /

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