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Österreich

Apotheker feiern Jubiläum

22.11.2011  18:51 Uhr

ÖAV / Die Standesvertretung der österreichischen Apotheker hat sich in ihrer Geschichte von einem privaten Verein zur anerkannten Interessenvertretung entwickelt. Vergangene Woche feierten prominente Vertreter aus Gesundheit, Politik und Wirtschaft das 150-jährige Bestehen des Österreichischen Apothekerverbandes in Wien.

Sie gehören zu den wichtigsten »Playern« im Gesundheitswesen und ziehen seit 1861 gemeinsam an einem Strang: Die selbstständigen Apotheker haben vergangene Woche das 150-jährige Jubiläum des Österreichischen Apothekerverbandes (ÖAV) gebührend gefeiert. Rund 700 Festgäste genossen im festlich geschmückten Liechtensteinmuseum ein abwechslungsreiches Showprogramm – unter anderem mit der Sopranistin Natalia Ushakova.

 

Prominente Gratulanten

 

Unter den Gratulanten waren neben Bundesminister Alois Stöger (SPÖ) auch hochrangige Vertreter des Österreichischen Nationalrats wie Wirtschaftsbund-Generalsekretär Peter Haubner (ÖVP), Johann Maier (SPÖ), Josef Bucher (BZÖ), die FPÖ-Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Dr. Andreas Karlsböck und Mathias Venier und die ÖVP-Nationalrätin Claudia Durchschlag. Industrie und Wirtschaft waren unter anderem vertreten durch Präsident Dr. Robin Rumler und Generalsekretär Dr. Jan Oliver Huber vom Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig), den Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft des Pharmazeutischen Großhandels (ARGE Pharmazeutika), Dr. Andreas Windischbauer, und Alfred Grün, Präsident der Interessensgemeinschaft österreichischer Heilmittelhersteller und Depositeure (IGEPHA).

Der Präsident des Österreichischen Apothekerverbands, Dr. Bachleitner-Hofmann, nutzte den Festakt als Gelegenheit, um auf wichtige politische Forderungen der selbstständigen Apotheker hinzuweisen. Arzneimittelabgabe und Arzneimittelkontrolle sowie die richtige Beratung über Wirkungen und unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten stünden im Mittelpunkt der pharmazeutischen Arbeit. »Dafür bildet der Staat uns Pharmazeuten an den Universitäten aus. Das ist dem Staat viel Geld wert. Wir sind bereit für künftige Aufgaben, wenn es um echtes Therapiemanagement geht, wenn es darum geht, die Arzneimitteltherapie effektiver zu gestalten und damit auch Kosten zu sparen. Aber wir brauchen die entsprechenden Rahmenbedingungen, wir brauchen einen klaren Auftrag und wir brauchen eine finanzielle Abdeckung«, so Bachleitner-Hofmann.

 

Andere Länder würden es vormachen. So hat in den USA die therapiebegleitende Beratung zur Medikamenteneinnahme schon einen festen Stand und wird den Pharmazeuten dort auch abgegolten. »Das wäre ein Vorbild für uns«, so Bachleitner-Hofmann in Richtung Gesundheitspolitik.

 

Dem stimmten gestern Abend viele hochrangige Gäste aus dem In- und Ausland zu. Auch Staatsoberhaupt Dr. Heinz Fischer übermittelte den selbstständigen Apothekern seine Glückwünsche zum runden Jubiläum. »Die wichtige Rolle der Apotheken dauerhaft zu verankern, hat sich im Jahr 1861 der ›Allgemeine österreichische Apotheker-Verein‹ zur Aufgabe gemacht. Im Laufe dieser 150 Jahre seines Bestehens entwickelte sich der Verein zum heutigen ›Österreichischen Apothekerverband‹ und zu einer im In- und Ausland anerkannten, traditionsreichen Interessenvertretung«, so der Bundespräsident.

 

Gesundheitsminister Alois Stöger sagte: »Einzig die österreichischen Apothekerinnen und Apotheker bieten – im Gegensatz zu dubiosen Vertriebswegen im Internet – ein Höchstmaß an sicheren Medikamenten. Darauf können sich die Österreicher verlassen.«

 

Apotheker einbeziehen

 

Bachleitner-Hofmann regte für die Zukunft an, Apotheker könnten als Arzneimittel-Experten noch stärker in die Patientenbetreuung eingebunden werden. »Für eine erfolgreiche Behandlung ist die Einhaltung der Arzneimitteltherapie ein entscheidender Faktor. Deshalb sollten wir Apotheker in Kooperation mit den behandelnden Ärzten verstärkt als Therapiebegleiter miteinbezogen werden. Wir können den Patienten jede Unterstützung geben, die sie im Umgang mit Arzneimitteln benötigen. Unser Fachwissen und unsere Bereitschaft sind vorhanden, nun ist die Politik gefordert. Was in den USA schon umgesetzt wurde, ist auch hierzulande denkbar«, sagte Bachleitner-Hofmann.

 

Der Österreichische Apothekerverband wurde 1861 als »Allgemeiner österreichischer Apothekerverein« ins Leben gerufen. Zu Beginn zählte er 266 Apotheker aus allen Ländern der österreichischen Monarchie, heute sind mehr als 1300 selbstständige Apotheker Mitglieder im Verband. / 

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