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Psychotherapeuten kritisieren »Hirndoping«

17.11.2009  18:42 Uhr

<typohead type="3">Psychotherapeuten kritisieren »Hirndoping«

Von Bettina Sauer, Berlin / Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) warnt vor »Hirndoping«, also der Steigerung der geistigen Leistungskraft durch Amphetamine, Antidepressiva, Betablocker und andere psychotrope Medikamente. »Sie wurden alle zur Behandlung von Krankheiten entwickelt und zugelassen und sollten aufgrund ihrer Nebenwirkungen nicht ohne medizinische Notwendigkeit eingenommen werden«, sagte BPtK-Präsident Professor Dr. Rainer Richter auf einer Pressekonferenz in Berlin.

 

So ließen sich die Risiken eines unkontrollierten und andauernden Konsums von Methylphenidat und Modafinil bei Gesunden noch gar nicht abschätzen. »Doch ihr mögliches Suchtpotenzial ist bekannt.« Dagegen belegten bislang keine Studien, dass psychotrope Substanzen die geistige Leistungskraft bei Gesunden steigern. Grundsätzlich kritisierte Richter die Vorstellung, sich mit Pillen eine bessere Hirnfunktion und so ein leichter gelingendes Leben zu verschaffen.

Damit widerspricht Richter dem Memorandum »Das optimierte Gehirn«, das soeben in dem Fachjournal »Gehirn und Geist« erschienen ist. Darin bewerten Wissenschaftler aus den Fachrichtungen Psychiatrie, Jura und Medizinethik das Thema eher positiv und vermuten, dass seine gesellschaftliche Bedeutung zunehmen wird, womöglich sogar psychotrope Substanzen für Gesunde auf den Markt kommen.

 

Derzeit scheinen etwa 5 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland chemische Mittel zur Verbesserung der Leistungskraft einzusetzen. Das ergibt eine repräsentative Befragung im DAK-Gesundheitsreport 2009. Er enthält auch eine Analyse der DAK-Arzneimittelverordnungen, wonach jeweils rund ein Viertel der Verschreibungen von Methylphenidat, Modafinil, Fluoxetin und Metoprolol ohne Angabe einer nachvollziehbaren medizinischen Begründung erfolgt. Daneben stellt laut Richter das Internet eine wichige Bezugsquelle für psychotrope Substanzen dar. »Zudem zweigen sich offenbar manche Eltern die ein oder andere Tablette ab, wenn ihre Kinder wegen Hyperaktivitätsstörungen Methylphenidat verordnet bekommen.« /

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