Pharmazeutische Zeitung online
Zytostatika-Skandal

Lauterbach will Herstellungshoheit für Kliniken

15.11.2017  10:35 Uhr

Von Ev Tebroke / Diesen Montag hat vor dem Essener Landgericht der Prozess im Zytostatika-Skandal begonnen. Ein Bottroper Apotheker hatte jahrelang im großen Stil onkologische Rezepturen gepanscht, so vermutlich rund 1000 krebskranke Menschen geschädigt und die gesetzlichen Krankenkassen um rund 56 Millionen Euro betrogen.

 

Der Gesundheitsexperte der SPD, Professor Karl Lauterbach, spricht in dem Zusammenhang von einem »Systemversagen« und fordert, die Herstellung von Chemotherapien künftig ausschließlich in spezialisierten Kliniken zuzulassen. Im Infoprogramm des NDR-Hörfunks sagte er am Montag: »Die Art und Weise, wie zurzeit Chemotherapien zubereitet werden, entzieht sich der politischen Kontrolle.«

Er bevorzuge eine Verlagerung der Zubereitungen in Krankenhäuser. Dort herrsche das Mehr-Augen-Prinzip und die Beschäftigten seien keine Selbstständigen, »die Millionen-Gewinne damit machen«, sondern Angestellte. Dadurch sei das gesamte System weniger korruptionsanfällig. Auch Qualitätsargumente sprächen für den Klinikbereich. »Die Medikamente werden heutzutage immer teurer, teilweise kostet eine Therapie zwischen 150 000 und 200 000 Euro. Das ist etwas, dass eigentlich nicht in den niedergelassenen Bereich gehört«, so der SPD-Politiker.

 

Der Bottroper Apotheker soll zwischen 2012 und 2016 in etwa 62 000 Fällen Krebsmedikamente mit zu wenig Wirkstoff versehen haben. Betroffen sind nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa Patienten von 37 Ärzten, Praxen und Kliniken in sechs Bundesländern. Hauptsächlich stammen sie aus Nordrhein-Westfalen (NRW). Jedoch sollen auch Praxen und Kliniken im Saarland, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Sachsen mit gepanschten Krebsmedikamenten beliefert worden sein. Aufgedeckt hatten den Betrug zwei Mitarbeiter des Apothekers.

 

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Skandals im August hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) eine verschärfte Überwachung der Zytostatika herstellenden Apotheken angeordnet. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz verlangt nun gesetzliche Regelungen für eine stärkere Kontrolle der bundesweit 300 Schwerpunktapotheken. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa