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Grippeimpfung

Statine könnten Schutz mindern

04.11.2015  09:41 Uhr

Von Kerstin A. Gräfe / Die Einnahme von Statinen könnte die Wirksamkeit der Grippeschutzimpfung bei Senioren herabsetzen. Hinweise darauf liefern zwei Studien, die im Fachmagazin »Journal of Infectious Diseases« veröffentlicht sind.

Eigentlich hatte das Forscherteam um Dr. Steven Black vom Cincinnati Children’s Hospital ein anderes Ergebnis erwartet. Dass nämlich Statine die Impfstoffwirkung verstärken, da ihnen immunmodulatorische Wirkungen zugeschrieben werden. 

 

Doch die Auswertung der Daten von mehr als 5000 Senioren ergab das Gegenteil: Probanden mit regelmäßiger Statin-Einnahme erreichten einen geringeren Antikörper-Titer als diejenigen ohne Statine. So war der Titer um 38 bis 67 Prozent niedriger, unabhängig davon, ob ein Ad­juvanz als Wirkverstärker gegeben worden war oder nicht (DOI: 10.1093/infdis/jiv456).

 

Einen ähnlichen Trend beobachteten auch Wissenschaftler um Professor Dr. Saad Omer von der Emory University in Atlanta. Sie untersuchten in einer retrospektiven Studie, ob Senioren mit einer Statin-Medikation nach einer Grippeschutzimpfung häufiger an Influenza erkranken (DOI: 10.1093/infdis/jiv457). Dazu analysierten sie die Daten aus neun Jahren von rund 138 000 Mitgliedern einer großen US-amerikanischen Krankenversicherung. Als Parameter diente die Häufigkeit von Atemwegserkrankungen, die einen Arztbesuch erforderlich machten. Demnach wurden Statin-Anwender in der Grippesaison häufiger wegen Erkrankungen der Atemwege behandelt. Der absolute Unterschied betrug 11,4 Prozent in Jahren mit lokal begrenzter Grippewelle und 18,4 Prozent in Jahren mit weiter verbreiteter Grippeaktivität.

 

Vorschnelle Schlüsse dürfen aus diesen Ergebnissen jedoch nicht gezogen werden. Denn zum einen ist die Beweiskraft einer retrospektiven Studie eher gering, zum anderen können Atemwegserkrankungen auch andere Ursachen als Influenza-Viren haben. So geben auch die Editorialisten Professor Dr. Robert Atmar und Professor Dr. Wendy Keitel vom Baylor College of Medicine in Houston zu bedenken, dass zunächst weitere Untersuchungen notwendig sind, bevor eine Veränderung der Impfstrategie bei Senioren an­gedacht werden sollte. /

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