Erste Hilfe für den Pharmazie-Nachwuchs |
03.11.2009 10:20 Uhr |
Von Katrin Müller, Robert Penzis und Anja Schulze / Anfang Oktober fanden die Studieneinführungstage für die Erstsemesterstudenten in Jena statt. Neben den offiziellen Veranstaltungen der Uni hat die Fachschaft Pharmazie auch dieses Jahr ein umfangreiches Programm für die neuen Mitstreiter im Kampf gegen Klausuren und Praktikumsanalysen gestaltet.
Für eine sichere Ankunft der Neulinge in ihrer neuen Unterkunft, dem pharmazeutischen Institut, sorgte eine Eskorte von Fachschaftlern, stilecht ausgerüstet mit Kittel und Schutzbrille. Es folgte die Begrüßung durch den Fachschaftsrat und die Verteilung von kleinen Begrüßungsgeschenken, welche vom Govi-Verlag gesponsert waren. Um die aufgeregten Neulinge nicht gleich zu überfordern, gab es eine kurze Einführung zum Fachschaftsrat (FSR) und seinen Aufgaben, nebst Vorstellung der einzelnen Mitglieder. Und wie es die Tradition so will, durften die »Erstis« unserem Beispiel folgen und sich auch gleich persönlich vorstellen. Es ergab sich ein buntes Bild aus vielen frischgebackenen Abiturienten, einigen Exoten aus völlig anderen Studienrichtungen, die einen Neuanfang wagen wollen, und Erstsemestlern aus dem Ausland.
Zum anfänglichen gegenseitigen Beschnuppern ging es mittags in die Mensa, wo unsere Frischlinge ihre Hauptnahrungsquelle der nächsten paar Jahre testen konnten. Um auch die Berührungsängste mit den Dozenten ein wenig zu reduzieren, hat der FSR Studenten und Dozenten beim gemütlichen Kaffeetrinken mit selbstgebackenem Kuchen einander vorgestellt. Noch etwas schüchtern wurden vereinzelt Fragen an die Lehrenden gestellt.
Wesentlich lauter und ausgelassener ging es dann beim gemütlichen Abendausklang in einer der vielen Kneipen Jenas zu. Die Zurückhaltung wurde beiseitegeworfen und die höheren Semester mit Fragen über Studium und Vergnügungsmöglichkeiten bestürmt. Der ernstere Teil, das Studium, wurde auf den folgenden Tag vertagt.
Noch etwas müde vom vorangegangen Abend erschienen die meisten doch rechtzeitig zum gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen in der Cafeteria. Dieser Tag wurde hauptsächlich mit Organisatorischem und Nützlichem über Studium und Stadt gefüllt. Eigens dafür wurde ein Erstsemester-Informations-Skript angefertigt, in dem die wichtigsten Informationen und Adressen noch einmal festgehalten sind. Die Studenten erhielten ausführliche Informationen über den Ablauf des Studiums sowie die vielfältigen Praktika. Des Weiteren wurden unsere Erstsemester mit einer Grundausstattung für das Labor, Bücherempfehlungen und jeder Menge guter Ratschläge versorgt.
Um auch körperlich aktiv zu bleiben, trafen wir uns dann zum Stadtrundgang. In kleinen Gruppen wurden alle wichtigen universitären Institutionen und kulturellen Einrichtungen erkundet. Sichtlich erschöpft bekamen die Studienanfänger den Nachmittag frei, um am nächsten Tag fit und erholt an der traditionellen Fuchsturmwanderung teilzunehmen. Am Treffpunkt versammelte sich ein Großteil der neuen Studenten, um den Aufstieg zum Fuchsturm auf dem Hausberg zu wagen. Die Überwindung der knapp 200 Höhenmeter strengte viele sichtlich an, jedoch wurden wir erstmals seit Jahren wieder mit gutem Wetter für unsere Mühen belohnt, was uns einen herrlichen Überblick über Jena ermöglichte.
Für unser leibliches Wohl sorgte die Gaststätte im Fuchsturm. Begleitet von guten Wünschen wurden die Erstsemestler anschließend in die letzten freien Tage vor dem Studienbeginn entlassen, in der Hoffnung, dass ihnen einige Ängste genommen wurde und damit ein angenehmer Start ins Studentenleben gelingt.
Aber auch nach den Einführungstagen lassen wir die Studienanfänger nicht einfach im Dunkeln. In diesem Jahr werden sie durch ein Tutorenprojekt der Uni ein Jahr lang begleitet. Für Antworten oder Lösungen zu Fragen und Problemen rund um das Studium wird eine Sprechzeit von wöchentlich zwei Stunden angeboten (natürlich nach der Praktikumszeit).
Noch ist dieses Projekt im Probelauf und soll zeigen, dass Betreuung durch Studierende höheren Semesters eine Lücke zwischen Lernenden und Lehrenden schließt. Erfolgreich werden bereits Laborpraktika (vor allem in der Pharmazeutischen Chemie) durch Tutoren begleitet. Einerseits um die Doktoranden zu entlasten und ihnen mehr Zeit für ihre Forschung einzuräumen, andererseits als Art Vermittlerrolle zwischen Assistenten und Praktikumsteilnehmern. Auch für Probleme außerhalb des Praktikums sollen Ansprechpartner gefunden werden. Natürlich kann auch ein Tutor die Entscheidung nicht treffen, ob man zum Beispiel die Uni wechseln sollte. Vielmehr sollte Hilfe zur Selbsthilfe angeboten werden.
An der Universität Jena arbeiten so Studienberatung, also der beauftragte Professor, Fachschaftsrat, Tutoren, Studierende aber auch die Thüringer Landesapothekerkammer zum Wohle der Studierenden zusammen. /