Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Osteoporose

Dreifachkombination auf dem Markt

Datum 29.10.2007  15:24 Uhr

Osteoporose

<typohead type="3">Dreifachkombination auf dem Markt

Von Claudia Borchard-Tuch, Grünwald

 

Seit Anfang Oktober ist ein Osteoporosemedikament auf dem Markt, das neben dem Bisphosphonat Risedronat auch Calcium und Vitamin D3 enthält. Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die Dreierkombination Patienten hilft, ihre verschiedenen Medikamente regelmäßig und richtig einzunehmen.

 

»Eine Therapie mit einem modernen Bisphosphonat wirkt nur dann optimal, wenn eine Begleitmedikation mit Calcium und Vitamin D3 strikt eingehalten wird«, erklärte Professor Dr. Johann Ringe vom Klinikum Leverkusen auf dem »60. Grünwalder Gespräch«. Ähnlich war die Aussage von Professor Dr. Peyman Hadji vom Universitätsklinikum Gießen und Marburg: »Die medikamentöse Behandlung von Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose besteht aus modernen Bisphosphonaten mit ausreichend Calcium und Vitamin D3

 

Denn für die Stabilität der Knochen ist die gute Versorgung mit Calcium unerlässlich. Und Letztere gelingt nur, wenn gleichzeitig genug Vitamin D3 in den Körper gelangt. In den Zellen des Darmepithels regt das Vitamin die Calciumaufnahme an. Im tubulären Apparat der Niere fördert es die Reabsorption von Calciumionen aus dem Primärharn und im Knochen die Mineralisation. Da es Ringes Ausführungen zufolge zugleich auf die Muskulatur positiv inotrop wirkt, sinken Sturz- und Frakturrisiko.

 

In der täglichen Praxis wird die Bedeutung von Calcium und Vitamin D3 jedoch oft unterschätzt. »Vielen der häufig älteren Patienten mangelt es an beiden Substanzen«, stellte Ringe fest. Es gelinge ihnen zumeist nicht, ihre eingefahrenen Lebensgewohnheiten zu ändern, etwa durch Umstellung auf eine calciumreichere Ernährung oder durch stärkere Sonnenlichtexposition, welche in der Haut die Bildung von Vitamin D3 fördert.

 

Und auch entsprechende Medikamente, die der Unterversorgung entgegenwirken, kommen längst nicht ausreichend zum Einsatz. »Bemerkenswert ist, dass 90 Prozent der Osteoporosepatienten ein Schmerzmittel bekommen«, gab Professor Dr. Andreas Kurth, Orthopädische Universitätsklinik Frankfurt am Main, auf dem Fachgespräch bekannt. »Doch nur jeder fünfte Patient erhält eine wirksame Osteoporosetherapie, die das Frakturrisiko reduziert.« Und selbst, wenn der Arzt neben einem spezifischen Medikament auch Präparate mit Calcium und Vitamin D3 verordnet, muss sie der Patient des Öfteren selbst bezahlen - was womöglich zur Folge hat, dass er gänzlich darauf verzichtet.

 

Zudem denkt nicht jeder daran, Calcium und Vitamin D3 täglich einzunehmen. Ein anderer Anwendungsfehler kommt ebenfalls häufig vor. »Eine zeitnahe Einnahme von Calcium und Vitamin D3 mit einem Bisphosphonat hebt dessen Wirkungen nahezu gänzlich auf«, sagte Ringe.

 

Mit dem Ziel, eine regelmäßige und aufeinander abgestimmte Einnahme von Risedronat, Calcium und Vitamin D3 zu garantieren, wurde die Kombination »Actonel® plus Calcium D« entwickelt. Sie enthält vier Wochenpackungen mit jeweils einer Risedronat-Tablette (35 mg) für den 1. Wochentag und durchnummeriert sechs Sachets mit Calcium-Vitamin-D3-Pulver zum Auflösen für die nachfolgenden Wochentage. Die Tagesdosen für Calcium (1000 mg) und Vitamin D3 (880 I.E.) entsprechen den vom Dachverband Osteologie (DVO) empfohlenen Mengen (1). Die Tagestherapiekosten von Actonel® plus Calcium D (1,39 Euro) sind bei der Dreimonatspackung den Angaben von Sanofi-Aventis und Procter & Gamble Pharmaceuticals zufolge identisch mit denen von Actonel® 35 mg einmal wöchentlich.

 

Die Entwicklung des neuen Kombiprodukts erfolgte mithilfe von Patientenbefragungen. Die verbesserte Verständlichkeit, Akzeptanz und Präferenz wurde an 200 Patienten getestet (2). Ringe erklärte: »Es ist zu erwarten, dass durch eine breite Anwendung der Kombipackungen bessere Therapieergebnisse erzielt werden und damit Kosten eingespart werden.«

 

 

Literatur

<typolist type="1">

DVO-Leitlinie Osteoporose bei Frauen ab der Menopause und Männern ab dem 60. Lebensjahr, http://lutherhaus.de/osteo/leitliniendvo/leitlinie_meno.php?aufklappen=TGVpdGxpbmllIE9zdGVvcG9yb, 2007.

Fardellone, P., Mann, B., A new combination packaging for osteoporosis treatment. Patient preference and expected adherence to the therapy, Osteoporos Int, 18 (1) (2007) P366.

 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa