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Kaffee bringt das Herz nicht aus dem Takt

25.10.2016  15:36 Uhr

Von Annette Mende / Patienten mit systolischer Herzschwäche brauchen auf Kaffee und andere coffeinhaltige Getränke nicht zu verzichten. Bislang wird ihnen das nahegelegt, um zu verhindern, dass das Coffein eine Arrhythmie auslöst. Wie das Ergebnis einer aktuellen Studie im Fachjournal »JAMA Internal Medicine« zeigt, ist diese Befürchtung allerdings unbegründet (DOI: 10.1001/jamainternmed.2016.6374).

 

Die Studie von Forschern um Dr. Priccila Zuchinali von der Federal University of Rio Grande do Sul in Porto Alegre, Brasilien, umfasste 51 Patienten mit moderater bis schwerer systolischer Herzinsuffizienz. 

 

Das ist eine sehr geringe Teilnehmerzahl. Das Ergebnis ist dennoch eindeutig: »Es gibt bis heute keine haltbare Evidenz für die gängige Empfehlung, dass Patienten mit erhöhtem Arrhythmierisiko auf einen moderaten Kaffeekonsum verzichten sollen«, so die Autoren.

 

Die Untersuchung, aus der sie diese Aussage ableiten, lief folgendermaßen ab: Die Teilnehmer, die zuvor sieben Tage lang kein Coffein zu sich genommen hatten, tranken am Untersuchungstag zunächst über fünf Stunden stündlich eine Tasse entcoffeinierten Kaffee. Dazu nahmen sie jeweils eine Kapsel ein, die entweder 100 mg Coffein oder Milchzucker (Placebo) enthielt. Anschließend absolvierten sie einen Belastungstest auf dem Fahrradergometer. Nach einer Woche, während der sie wiederum kein Coffein konsumieren durften, wurde das Experiment wiederholt, wobei nun diejenigen, die zuvor Coffein erhalten hatten, Placebo bekamen und umgekehrt.

 

Weder in Ruhe noch unter körperlicher Belastung führte die Gesamtdosis von 500 mg Coffein zu einem Anstieg der Arrhythmierate. Die Autoren geben zu bedenken, dass etwa die Hälfte der Teilnehmer auch sonst regelmäßig Kaffee trank, was den Effekt des Coffeins in der Studie abgeschwächt haben könnte. Auch seien hier lediglich Kurzzeit- und keine Langzeiteffekte untersucht worden. Um gesicherte Aussagen über das arrythmogene Potenzial von Coffein treffen zu können, müsste dieses also über einen längeren Zeitraum und vor allem mit mehr Probanden untersucht werden. /

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