Pharmazeutische Zeitung online
Ärztemangel

Rösler will Versorgungsgesetz

26.10.2010  17:53 Uhr

Von Stephanie Schersch, Berlin / Um dem Ärztemangel in ländlichen Gebieten entgegenzuwirken, will Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) ein Versorgungsgesetz auf den Weg bringen. Eine gemeinsame Kommission aus Bund und Ländern soll die Eckpunkte aufstellen.

Im Zentrum stehe das Ziel, dass sich wieder mehr Mediziner mit einer Praxis auf dem Land niederlassen, sagte der Bundesgesundheitsminister im Anschluss an ein Sondertreffen mit seinen Länderkollegen in Berlin. »Dafür muss die medizinische Versorgung flexibler und kleinräumiger gestaltet werden.« Zudem müsse man stärker sektorenübergreifend planen. Der ambulante und der stationäre Bereich etwa dürften nicht mehr strikt voneinander getrennt werden.

Seit Jahren warnen die Ärzteverbände vor einem Medizinermangel, obwohl die Zahl der Ärzte insgesamt ansteigt. Das Problem ist die Verteilung der Praxen. So fehlen Ärzte in ländlichen Regionen, aber auch in Problemvierteln von Städten. Der Osten Deutschlands ist dabei stärker betroffen als der Westen. Zudem liegt das Durchschnittsalter der niedergelassenen Mediziner nach Angaben des Gesundheitsministers bei mehr als 55 Jahren. Für viele Praxen gebe es keinen Nachfolger. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Bundesärztekammer schätzen, dass bis 2020 rund 6500 Hausärzte fehlen werden.

 

Die ärztliche Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen sei eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern, sagte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Niedersachsens Ressortchefin Aygül Özkan (CDU). Die Länder hatten einen gemeinsamen Katalog vorgelegt mit Vorschlägen zu Veränderungen in der Bedarfsplanung. Darin fordern sie auch ein weitgehendes Mitbestimmungsrecht. Wo sich wie viele Mediziner niederlassen dürfen wird derzeit in Verhandlungen zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen und den Krankenkassen festgelegt. Dabei setzen die Organisationen Vorgaben um, die auf Bundesebene vereinbart wurden. Die Länder können keinen Einfluss nehmen.

 

Die Politik verliert Zeit

 

Der Bundesgesundheitsminister reagierte zurückhaltend auf den Vorstoß der Länder, er setzt stattdessen auf die gemeinsame Expertenkommission. Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Manuela Schwesig (SPD) kritisierte Röslers Haltung. Er habe die Vorschläge der Länder abgelehnt, ohne vernünftige Alternativen zu präsentieren. »Ich bin sehr enttäuscht.« Mit der Einrichtung einer Kommission verliere die Politik wertvolle Zeit. »Wir müssen jetzt etwas gegen den Ärztemangel tun«, so Schwesig. Ähnlich enttäuscht zeigte sich Manu Dreyer (SPD), Gesundheitsministerin in Rheinland-Pfalz. Die Vorschläge aus dem Bundesgesundheitsministerium hätten nichts Neues enthalten. »Da hatten wir mehr erwartet.«

 

Die Expertenkommission aus Bund und Ländern soll in den kommenden Wochen ihre Arbeit aufnehmen. Die Ergebnisse der Beratungen sollen nach Angaben des Bundesgesundheitsministers im ersten Halbjahr 2011 in das geplante Versorgungsgesetz münden. / 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Berlin

Mehr von Avoxa