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Großbritannien

Juristen auf Ärztejagd

26.10.2010  17:54 Uhr

Von Arndt Striegler, London / »Ambulance Chaser« – so beschreiben britische Ärzte Rechtsanwälte, die sich darauf spezilisiert haben, Patienten zu ermuntern, ihren Arzt oder Apotheker zu verklagen. Diese »Rettungswagen-Jäger« kosten den britischen Gesundheitsdienst jährlich zweistellige Millionenbeträge. Innerhalb der Ärzteschaft wächst der Unmut angesichts steigender Patientenklagen und höherer Beiträge zur Berufshaftpflicht.

Wie aus aktuellen Zahlen des Londoner Gesundheitsministeriums hervorgeht, wurden in den vergangenen fünf Jahren rund 52 000 Patientenklagen gegen Ärzte des staatlichen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) eingereicht. Das kostete den NHS rund acht Milliarden Pfund (10,2 Milliarden Euro). »Britische Patienten sind heute klagefreudiger als je zuvor«, so eine Sprecherin des britischen Ärztebundes.

 

Rasant steigend sind dabei die Einzelbeträge, um die es bei den juristischen Ausei­nandersetzungen geht. Während die Zahl der Gerichtsverfahren gegen NHS-Ärzte in den vergangenen fünf Jahren nur um zwölf Prozent stieg, wuchs die ausgezahlte Schadensersatzsumme um 157 Prozent. Besonders ärgerlich ist nach Meinung zahlreicher britischer Ärzte die Tatsache, dass in immer mehr Verfahren die Rechtsanwälte mehr Geld bekommen als die Patienten.

 

Klinikärzte berichten, dass einige Kanzleien inzwischen so weit gehen, Juristen in die Warteräume großer staatlicher Notfallstationen zu schicken, damit sie wartende Patienten ermuntern, ihren Arzt oder die Klinik zu verklagen.

 

Innerhalb der britischen Ärzteschaft und Öffentlichkeit werden daher in jüngster Zeit Forderungen laut, dem Abkassieren der Juristen gesetzlich einen Riegel vorzuschieben. »Es ist ein Skandal, dass sich Rechtsanwälte bereichern, indem sie NHS-Patienten anstacheln, ihre Ärzte zu verklagen«, kommentierte die Tageszeitung »Daily Mail«. Wie ein Sprecher des britischen Apothekerverbandes in London gegenüber der PZ sagte, werde die Entwicklung von den Apothekern »mit sehr großem Interesse« beobachtet. »Bislang sind von den Klagen vorrangig Ärzte betroffen, aber alle Gesundheitsberufe sollten das genau im Auge behalten.« / 

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