China rückt vor auf Platz drei |
19.10.2010 16:46 Uhr |
PZ / Der internationale Arzneimittelmarkt wird im nächsten Jahr um mindestens fünf Prozent wachsen, schätzt der Branchendienst IMS Health. Dafür sorgen die geplante Gesundheitsreform in den USA, aber auch Chinas Nachholbedarf bei Medikamenten.
Der Weltmarkt für Medikamente wird im Jahr 2011 um fünf bis sieben Prozent auf 880 Milliarden Dollar zulegen, prognostiziert der Branchendienst IMS Health. Verantwortlich dafür seien die besseren Aussichten in den USA – insbesondere durch die mögliche Verabschiedung der Gesundheitsreform. Bis 2013 erwartet das Institut einen jährliches Anstieg von vier bis sieben Prozent.
»Das Wachstum bleibt weiterhin auf einem historisch niedrigen Level, aber eine größer als erwartete Nachfrage aus den USA hat sowohl unsere kurz- wie auch unsere langfristigen Wachstumsprognosen verbessert«, sagte Murray Aitken, Senior Vice President von IMS Health vorigeWoche.
Für großen Zuwachs sorgen laut IMS Health vor allem die Schwellenländer. Allein in China rechnet der Dienst bis zum Jahr 2013 mit einem Wachstum des Pharmamarktes um 25 bis 27 Prozent. Damit belegt China mit einem Volumen von 50 Milliarden US-Dollar den dritten Platz im globalen Pharmamarkt hinter den USA und Japan.
Wenig Zuwachs in Deutschland
Für die USA sagen die Branchenexperten im laufenden Jahr ein Wachstum von 4,5 bis 5,5 Prozent voraus. Im nächsten Jahr könnte es in den USA um drei bis fünf Prozent zulegen. Ablaufende Patente für umsatzstarke Produkte wie den Blutfettsenker Lipitor von Pfizer oder Plavix von Sanofi-Aventis sind laut IMS Health ein Grund für die erwarteten Zuwächse im mittleren einstelligen Prozentbereich. Bis 2013 laufen demnach Patente für Medikamente mit einem Umsatzvolumen von 137 Milliarden Dollar ab.
Für die fünf Hauptmärkte in Europa – Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien – erwartet die Branchenexperten von IMS Health ein Wachstum zwischen ein und drei Prozent. Deutschland gilt als entwickelter Markt. Hier kommt es aufgrund der demografischen Entwicklung vor allem zu Zuwächsen, weil der Bedarf an Medikamenten in einer Gesellschaft mit vielen alten Menschen zunimmt. /