Pharmazeutische Zeitung online
Apotheke in Deutschland

Der Gastgeber stellt sich vor

21.07.2016  13:25 Uhr

Wie ist das deutsche Apothekensystem organisiert? Was sind die Ausbildungsinhalte des Pharmaziestudiums? Welche Einsatzgebiete gibt es für Apotheker in Deutschland und welche Aufgaben übernehmen sie dort? Antworten auf all diese Fragen gab es in einer der ersten Sessions des FIP-Kongresses.

Begrüßt wurden die Zuhörer aus aller Welt von Professor Dr. Martin Schulz, Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Arzneimittel der ABDA. Er führte kurz in die Organisation der ABDA ein und stellte das System aus Apothekerkammern und -verbänden vor. Professor Dr. Dieter Steinhilber von der Universität Frankfurt am Main ging anschließend auf das Pharmaziestudium ein. Der Studiengang wird in Deutschland an 22 Universitäten angeboten; 44 000 Studierende sind zurzeit eingeschrieben.

»Die Ausbildung ist für alle Pharmazeuten in Deutschland gleich, unabhängig davon, wo sie später arbeiten«, sagte Steinhilber. Daher seien die Inhalte des Studiums ein Kompromiss zwischen den Anforderungen der Offizin und denen anderer Einsatzbereiche von Apothekern. Das Curriculum sei ständig anzupassen, um etwa die großen Erkenntnisgewinne in Molekularbiologie und Biotechnologie zu berücksichtigen. Diese Aufgabe verfolge die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft mit der Agenda 2020.

 

Klinische Pharmazie ist erst seit dem Jahr 2000 Prüfungsfach im Zweiten Staatsexamen. Sie befasst sich unter anderem mit der Medikationssicherheit – ein Thema, das mittlerweile auf höchster politischer Ebene angekommen ist, wie Professor Dr. Ulrich Jaehde von der Universität Bonn ausführte. »Bisher gibt es drei Aktionspläne der Bundesregierung, um die Medikationssicherheit zu verbessern.« Er und Steinhilber waren sich einig, dass die interprofessionelle Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft den Schlüssel zur Verbesserung der Medikationssicherheit darstellt.

 

Krankenhausapotheker Dr. Torsten Hoppe-Tichy vom Universitätsklinikum Heidelberg informierte über Herausforderungen der Arbeit in einer Krankenhausapotheke. Er beklagte Lieferengpässe von Arzneimitteln, die mittlerweile auch gängige Antibiotika betreffen und die Sicherstellung der Versorgung zunehmend erschweren. Dieses Problem stellt sich auch für die 231 Apotheker, die in Deutschland bei der Bundeswehr arbeiten, darunter 76 Frauen. Oberstapotheker Arne Krappitz erklärte, dass man bei der Truppe wichtige Arzneimittel daher selbst herstelle, um unabhängig zu sein.

 

Deutschland war einmal die Apotheke der Welt, ist es aber längst nicht mehr. Darauf machte Professor Dr. Andreas Busch von Bayer Health-Care aufmerksam. Unter den 49 neu auf den Markt gebrachten Wirkstoffen im vergangenen Jahr befänden sich nur fünf von deutschen Unternehmen. Hierzulande wird dem Apotheker zufolge zwar mehr in Forschung und Entwicklung investiert als in jedem anderen europäischen Land, aber »die pharmazeutische Industrie in den USA gibt mehr als zehnmal so viel aus«.

 

Um Deutschland als Forschungs­standort wieder attraktiver zu machen, schlug Busch Steuervergünstigungen für Unternehmen vor, die sich in diesem Bereich engagieren. Er kritisierte, dass die bestehenden Datenschutzregeln in Deutschland eine höhere Hürde darstellen als in jedem anderen Land. Zudem betonte er, dass man für eine bessere Akzeptanz von Innovationen sorgen müsse. Die Gesellschaft müsse auch akzeptieren, dass die Industrie zum Beispiel mit Universitäten und akademischen Instituten heute stärker zusammenarbeitet.

 

Dr. Katja Renner informierte über deutsche Projekte aus dem Bereich Medikationsmanagement. »Offizinapotheker sind in der Lage, Arzneimittel-bedingte Probleme in der Medikation zu detektieren«, nannte die Apothekerin aus Wassenberg ein wichtiges Fazit aus verschiedenen Projekten. Ein anderes Ergebnis ist dagegen weniger erfreulich: Laut Renner ist die Zusammenarbeit zwischen Apothekern und Ärzten noch immer verbesserungswürdig.

 

Sowohl für ein funktionierendes Medikationsmanagement als auch für eine gute Kommunikation zwischen den Heilberuflern braucht man Software-Unterstützung. Zudem müssen viele Politiker und Krankenkassen noch von den Vorzügen eines Medikationsmanagements überzeugt und Apotheker für diese zusätzliche pharmazeutische Leistung entsprechend honoriert werden, nannte Renner zwei weitere wichtige Voraussetzungen. /

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