Pharmazeutische Zeitung online
EU-Arzneimittelbehörde

Klinische Studien ab 2015 öffentlich

08.10.2014  10:22 Uhr

Von Ev Tebroke / Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA macht ab 1. Januar 2015 klinische Studienberichte der Öffentlichkeit zugängig. Wie die Behörde mitteilte gilt die neue Trans­parenz-Richtlinie für alle Humanarzneimittel, die ab dann zugelassen werden. Doch es gibt Einschränkungen.

Medikamentenskandale aufgrund zurückgehaltener Studienergebnisse waren Auslöser für die Forderung nach mehr Transparenz bei klinischen Studien. Immer wieder gab es Fälle, bei denen Pharmaunternehmen negative Prüfungsresultate bei Medikamentenstudien verschwiegen hatten. Das soll künftig nicht mehr möglich sein. Wie die EMA mitteilte, sind klinische Studienberichte (clinical study reports) ab 1. Januar 2015 für jedermann einsehbar. Wie die Behörde mitteilte, gilt die neue Transparenz-Richtlinie für alle Studien zu Human­arzneimitteln, die ab dem Datum zugelassen werden. Studien zu Erweiterungen von Indikationen bei bereits zugelassenen Arzneimitteln sollen laut EMA ab dem 1. Juli 2015 einsehbar sein.

 

Zum Download bereit

 

Künftig kann demnach jeder Interessierte nach Anmeldung die oft mehr als tausend Seiten umfassenden Studienberichte herunterladen, speichern und ausdrucken. Damit kommt die Behörde Kritikern entgegen, denn bei einer ersten Version der Transparenz-Richtlinie war ein Download der Daten nicht vorgesehen, sondern sie sollten lediglich online zur Verfügung stehen.

 

Grundsätzlich sollen Wissenschaftler die Forschungsergebnisse nun besser auswerten können. Jedoch gibt es Einschränkungen: Sensible Patientendaten sind laut EMA nicht einsehbar. Auch kommerziell vertrauliche Informationen seitens der Pharmaunternehmen können geschwärzt werden. Die Entscheidung darüber liegt bei der EMA. Dazu muss der Hersteller einen Antrag einreichen und begründen, warum die Daten nicht veröffentlicht werden sollten.

 

Erwartungsgemäß sehen die Hersteller diese Regelung kritisch. Für die Unternehmen seien Bestimmungen zur Wahrung von Geschäftsgeheimnissen und zur Abwehr kommerziellen Missbrauchs besonders wichtig, so die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen (vfa), Birgit Fischer. »Ob die hierfür in der Policy enthaltenen Bestimmungen ausreichen, wird sich noch erweisen müssen.« Grundsätzlich begrüße man aber das Anliegen der Arzneimittelbehörde. »Wenn auch andere Wissenschaftler Gelegenheit haben, die Resultate im Lichte eigener Fragestellungen anzusehen, macht das die Arbeit unserer Unternehmen noch besser nachvollziehbar und kann auch zu neuen Erkenntnissen führen«, so Fischer.

 

Der Vorstoß der EMA ist als ergänzende Maßnahme im Vorfeld der sogenannten Clinical Trials Regulation zu sehen, die nicht vor Mai 2016 in Kraft treten wird. Darin hatte die Europä­ische Kommission Hersteller zu mehr Transparenz bei klinischen Studien verpflichtet. Bisher ist es lediglich Pflicht, die zusammengefassten Ergebnisse jeder klinischen Studie mit Patienten zu veröffentlichen. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa