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Grußwort Expopharm

BAH lehnt ABDA-KBV-Modell ab

11.10.2011  18:57 Uhr

Zur Eröffnung der Expopharm übte Hans-Georg Hoffmann harsche Kritik am ABDA-KBV-Modell. Der Vorsitzende des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) nutzte das Forum zu Beginn der pharmazeutischen Messe und ließ keinen Zweifel an der Ablehnung des Medikationsmodells.

Zunächst lobte Hoffmann die Expopharm. Mit ihrer über 50-jährigen Tradition habe sie sich als bedeutendste pharmazeutische Fachmesse in Deutschland und in Europa fest etabliert. Die Mitgliedsunternehmen des BAH kommen »gerne und regelmäßig« als Aussteller zur Expopharm, sagte der Verbandsvorsitzende.

Die Situation im Arzneimittelmarkt macht Hoffmann Sorgen. GKV-Änderungsgesetz und Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) belasten Apotheken, Großhandel und Hersteller. Hoffmann zitierte Schätzungen von IMS Health, nach denen 2011 Zwangsrabatte in der Rekordhöhe von 3,6 Milliarden Euro von den verschiedenen Handelsstufen zu entrichten seien.

 

Der BAH will der »zunehmenden Trivialisierung des Arzneimittels, die ihren Ausdruck in Pick-up, Versandhandel, Rabattverträgen und Listenmedizin findet«, entgegenwirken. Er will das Vertrauen der Menschen in das Arzneimittel und insbesondere in die Selbstmedikation stärken. Der BAH vertritt vor allem Firmen, die frei verkäufliche Arzneimittel herstellen. BAH-Chef Hoffmann lud die Apotheker ein, an der Seite der Hersteller gegen die Bagatellisierung und für die Werthaltigkeit des Arzneimittels zu kämpfen. Das sei nur im partnerschaftlichen Miteinander zu erreichen. Als »weniger partnerschaftlichen Umgang« empfindet der Verband jedoch das ABDA-KBV-Modell. Das Versorgungskonzept von ABDA und Kassenärztlicher Bundesvereinigung soll im GKV-Versorgungsstrukturgesetz als Modellprojekt seine Chance bekommen.

 

Grundsätzlich sei ein Medikationsmanagement für multimorbide Patienten sinnvoll, weil es die heilberufliche Kompetenz des Apothekers nutze. Allerdings bezweifelt der BAH, dass die prognostizierten Einsparungen von bis zu 2,8 Milliarden Euro erreichbar sind. Er lehnt die Wirkstoffverordnung durch den Arzt und die »Eingrenzung der ärztlichen Arzneimittelauswahl auf nur wenige Leitsubstanzen pro Indikation« ab. Das, so Hoffmann, komme einer Positivliste gleich. Auch wenn die Liste der Leitsubstanzen nur orientierenden und empfehlenden Charakter für den Arzt haben solle, könne dies erhebliche Auswirkungen im Generika- und Analog-Arzneimittelmarkt haben.

 

Auch zusätzliche Honorierungsformen für Apotheker finden beim BAH keine Zustimmung. Der Verband könne den Wunsch nach zusätzlichen Einnahmequellen angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation vieler Apotheker nachvollziehen. Doch der Hebel müsse an der Arzneimittelpreisverordnung angesetzt werden.

 

Als Positivbeispiel für ein gelungenes partnerschaftliches Miteinander der Marktpartner Apotheke, Großhandel und Arzneimittelhersteller nannte Hoffmann Securpharm. Die kürzlich vorgestellte gemeinsame Initiative entwickelt ein Sicherheitssystem, das Arzneimittelfälschungen in der legalen Vertriebskette auffliegen lässt. Und das, so Hoffmann, »unter angemessener Berücksichtigung der berechtigten Interessen der jeweiligen Akteure«. /

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