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Anzag

Keine Dividenden bis zum Jahr 2020

11.10.2011  12:17 Uhr

Von Maria Pues, Frankfurt am Main / Kaum Rendite, keine Dividende. Das Ergebnis des Anzag-Rumpfgeschäftsjahres, das in der vergangenen Woche in Frankfurt vorgestellt wurde, befriedigt weder Vorstand noch Aktionäre. Es liegt nicht nur am AMNOG.

Keine Ausschüttung von Dividenden, und das möglicherweise bis zum Jahr 2020 – darauf stimmte Anzag-Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Trümper die Anwesenden der Jahreshauptversammlung in Frankfurt am Main ein. Immerhin – die Erträge der Andreae-Noris-Zahn AG (Anzag) sind im vergangenen Rumpfgeschäftsjahr, das aufgrund der Umstellung auf einen Quartalszyklus nur vom 1. September 2010 bis zum 31. März 2011 reichte, nicht unter die Nulllinie geraten. Der Bilanzgewinn von 10,9 Millionen Euro wird auf die neue Rechnung vorgetragen. Dies hat die Hauptversammlung auf Vorschlag des Vorstandes beschlossen.

 

»Auch hausgemachte Schwierigkeiten«

 

Einige Zahlen: Der Konzernumsatz beläuft sich für das siebenmonatige Rumpfgeschäftsjahr auf 2,5 Milliarden Euro, der Rohertrag auf 146,5 Millionen Euro. Damit sank die Rohertragsmarge von 6,5 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 5,9 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation beträgt 34,4 Millionen Euro, das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern 20,4 Millionen Euro, das Vorsteuerergebnis 10,8 Millionen Euro. Insgesamt hat die Anzag mit einem Konzernergebnis von 3,2 Millionen Euro abgeschlossen. Das Ergebnis pro Aktie beträgt 0,29 Euro. Der Kurs der Aktie ist von 26,20 Euro zu Beginn des Geschäftsjahres am 1. September 2010 auf 28,65 Euro am 31. März 2011 gestiegen und hat sich seither kaum verändert.

Die Ursachen für das unbefriedigende Ergebnis sah Trümper nicht allein in den schwieriger gewordenen Rahmenbedingun­gen für den pharmazeutischen Großhandel seit Inkrafttreten des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG). Die Schwierigkeiten seien zum Teil auch hausgemacht. So kritisierte der Phagro-Vorsitzende auch das Verhalten seiner Branchenkollegen: »Mit den Margen, die uns der Gesetzgeber zugebilligt hat, könnten wir wohl einigermaßen leben«, sagte er. »Aber das betriebswirtschaftlich unsinnige Konditionenkarussell im deutschen Pharmagroßhandel hat dazu geführt, dass unsere Erträge fast auf die Nulllinie abgesunken sind.« Zwar lägen die Umsatzerlöse im Plan, doch könne die Anzag in ihrem Kerngeschäft derzeit keine angemessene Rendite mehr erwirtschaften. Die Umsatzrendite der gesamten Branche liege bei 0,1 Prozent, so Trümper. Die Anzag sei von ihrem Minimalziel, eine Umsatzrendite von einem Prozent zu erwirtschaften, weit entfernt.

 

Sinkende Absatzzahlen und sinkende Arzneimittelpreise lassen nur wenig Raum für Produktivitätssteigerungen. So habe die Zahl der verkauften Packungen über alle Sortimente hinweg um 0,4 Prozent abgenommen, erläuterte Trümper. Im apothekenpflichtigen Sortiment habe sie sich um 1,2 Prozent und im frei verkäuflichen Sortiment sogar um 4,7 Prozent vermindert.

 

Zwar sei sie im Rx-Bereich annähernd stabil geblieben, dafür seien die Preise um 3,0 Prozent und im Bereich der Festbetrags-Arzneimittel sogar um 5,5 Prozent gesunken.

 

Kritik an Direktbezug der Apotheken

 

Kritik übte Trümper auch am veränderten Einkaufsverhalten der niedergelassenen Apotheken. So sei der wertmäßige Anteil der Direktbelieferungen durch die Hersteller an die Apotheken von 15,8 Prozent auf 16,1 Prozent gestiegen. Auch dies führe dazu, das Geschäftsmodell des pharmazeutischen Großhandels auszuhöhlen, so Trümper. »Die Rosinenpickerei unterläuft die Mischkalkulation im Pharmagroßhandel.«

 

Das schlechte Ergebnis im Inland wird zumindest teilweise durch positive Ergebnisse in den Auslandsgeschäften kompensiert. So sei der Markt in Rumänien im Jahr 2010 um 13,9 Prozent gewachsen, und auch für das laufende Jahr deuteten die Zeichen auf Wachstum, so Trümper. Auch in Kroatien und Litauen zeichne sich eine positive Entwicklung ab. Allerdings erwirtschaftet die Anzag ihr Geschäftsvolumen zu 91,6 Prozent im Inland. Die Beschäftigtenzahlen stiegen von 2697 auf 2761. Der Zuwachs erfolgte jedoch allein im Ausland. /

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