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Herzrisiko von NSAR in großer Studie neu beurteilt

05.10.2016  09:11 Uhr

Herzrisiko von NSAR in großer Studie neu beurteilt

Von Annette Mende / Klassische nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) und Hemmer der Cyclooxygenase (COX) 2 können das Risiko für eine Herzinsuffi­zienz erhöhen. Insbesondere Diclofenac, Ibuprofen, Indomethacin, Ketorolac, Naproxen, Nimesulid (in Deutschland nicht auf dem Markt), Piroxicam und Etoricoxib sollten bei Patienten mit entsprechender Prädisposition äußerst zurückhaltend eingesetzt werden. Zumindest für die verordnungsfähigen Varianten lässt sich das aus einer großen, aktuell im »British Medical Journal« veröffentlichten Fall-Kontroll-Studie ableiten (DOI: 10.1136/bmj.i4857).

Das mit der Einnahme von NASR oder Coxiben verbundene Herzrisiko wurde bereits in verschiedenen Beo­bachtungsstudien gesehen, doch waren das Ausmaß und die Dosisabhängigkeit für die einzelnen Wirkstoffe bislang unklar.

Biostatistiker um Andrea Arfè von der Universität Mailand nahmen sich daher nun die Daten von fast 10 Millionen erwachsenen Patienten aus Deutschland, Großbritannien, Italien und den Niederlanden vor, die zwischen 2000 und 2010 mit einem rezeptpflichtigen NSAR beziehungsweise Coxib behandelt worden waren. Sie ermittelten die Rate der Klinikeinweisungen aufgrund von Herzinsuffizienz (HI) und setzten diese in Bezug zur Antirheumatika-Anwendung.

 

Insgesamt hatten Patienten unter antirheumatischer Pharmakotherapie verglichen mit denjenigen, bei denen die NSAR-Einnahme schon länger als 183 Tage zurücklag, ein um 19 Prozent erhöhtes Risiko, aufgrund von HI hospitalisiert zu werden. Das Ausmaß des Risiko­anstiegs war dabei sowohl sub­stanz- als auch dosisabhängig. Bei sys­temischer Anwendung von Ketorolac, einem NSAR, das in Deutschland nur in Form von Augentropfen im Handel ist, fiel er mit durchschnittlich 83 Prozent (Odds ratio 1,83) am stärksten aus, am schwächsten bei Naproxen mit 16 Prozent. Diclofenac, Etoricoxib, Indomethacin und Piroxicam in sehr hohen Dosen führten sogar zu einer Verdopplung des Risikos, wobei die Konfidenzintervalle teilweise groß waren. Indometacin und Etoricoxib erhöhten bereits in normalen Dosierungen das Risiko, Celecoxib dagegen nicht. /

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