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Allergieprävention

Beikost früh einführen

Datum 28.09.2016  09:08 Uhr

Von Ulrike Viegener / Die Empfehlung, den Kontakt von Babys mit allergenen Nahrungsmitteln hinauszuzögern, ist definitiv überholt. Vielmehr scheint gerade die frühzeitige Auseinandersetzung mit potenziell allergenen Nahrungsbestandteilen vor Allergien zu schützen.

 

Die sich schon länger abzeichnende Kehrtwende in dieser Frage wird durch einen jetzt im Fachjournal »JAMA« veröffentlichten Review gestützt (DOI: 10.1001/jama.2016.12623). Wie Wissenschaftler um Dr. Despo Ierodiakonou vom Imperial College London berichten, besteht zumindest für Hühnereiweiß und Erdnüsse eine mittelgradige Evidenz, dass die frühe Exposition die Entwicklung entsprechender Allergien reduziert.

Die Beimischung von Hühnerei zur Babykost im vierten bis sechsten Lebens­monat führt in einer Population mit einer 5,4-prozentigen Inzidenz der Hühnereiweißallergie zu einer Reduk­tion von 24 Fällen pro 1000 Personen. Das errechneten die Autoren auf der Basis der ausgewerteten insgesamt 146 Studien. In puncto Erdnuss sieht es folgendermaßen aus: Eine 2,5-prozen­tige Allergieinzidenz vorausgesetzt, ist die Beigabe von Erdnüssen zur Nahrung zwischen dem vierten und elften Lebensmonat geeignet, 18 Krankheitsfälle auf 1000 Personen zu verhindern. Mit hoher Evidenz lässt sich aufgrund der Metaanalyse zudem feststellen: Der Zeitpunkt, zu dem der Organismus erstmals mit Gluten konfrontiert wird, hat keinerlei Einfluss auf die Ausprägung einer Zöliakie. Für Fisch ist die Datenlage weniger gut. Hier gebe es wenig Evidenz, dass eine frühe Einführung in die Beikost einen schützenden Effekt hat.

 

Beikost spätestens ab dem sechsten Monat

 

Insgesamt sind die Autoren mit Schlussfolgerungen vorsichtig. Die Aussagen der Metaanalyse seien mit Unsicherheiten behaftet, die in Anzahl und Methodik der vorliegenden Stu­dien begründet sind. Deshalb sei es für allgemeinverbindliche Empfehlungen noch zu früh. In Deutschland gehen die Empfehlungen bereits in die genannte Richtung: Laut der Leitlinie »Allergieprävention« aus dem Jahr 2014 wird ein ausschließliches Stillen für die ersten vier bis sechs Lebensmonate empfohlen. Dann sollte Beikost eingeführt werden. Denn: »Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass eine Beikost­einführung ab Beginn des fünften Lebens­monats mit einer geförderten Toleranzentwicklung assoziiert ist. Entsprechend gibt es Hinweise, dass längeres ausschließliches Stillen auch mit einer Risikoerhöhung für Allergien verbunden sein kann.« /

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