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Glucagon

Die vergessene Diabetes-Ursache

Datum 23.09.2015  09:38 Uhr

Von Sven Siebenand, Stockholm / Das Hormon Glucagon scheint bei der Entstehung von Diabetes eine wichtigere Rolle zu spielen als bisher gedacht. Glucagon-Rezeptorantagonisten könnten daher sowohl die Therapie von Typ-1- als auch von Typ-2-Diabetes verbessern. Studiendaten hierzu wurden nun auf der europäischen Diabetes-Jahrestagung in Stockholm vorgestellt.

Auch mit einer Insulintherapie ist bei Diabetikern keine Glucose-Homöostase wie bei einem gesunden Menschen zu erreichen. Darauf wies Dr. Young H. Lee von der University of Texas in Dallas hin. Ein wichtiger Grund dafür sei der Insulin-Gegenspieler Glucagon.

Während bei Gesunden eine Insulin-Ausschüttung aus den Betazellen auch dazu führt, die Glucagon-Abgabe aus den Alphazellen des Pankreas zu unterbinden, ist das bei Diabetikern nicht möglich. »Injiziertes Insulin flutet nicht in der Bauchspeicheldrüse an und kann nicht verhindern, dass auch Glucagon sezerniert wird«, so Lee. Das Hormon hebt den Blutzuckerspiegel, indem es den Abbau von Glykogen in der Leber steigert, und wirkt somit der Insulinwirkung entgegen. Aus diesem Grund sei es für die Therapie sinnvoll, den Glucagon-Rezeptor zu blockieren. In der Entwicklung seien bereits entsprechende Antikörper.

 

Lee stellte einige überraschende Ergebnisse aus Tierversuchen vor. So haben diabetische Mäuse, bei denen der Glucagon-Rezeptor komplett stillgelegt wurde, normale Nüchtern-Blutzuckerwerte. Auch bei einem oralen Glucose-Belastungstest zeigten sie, selbst wenn ihnen Insulin fehlte, keine Auffälligkeiten. Wurde der Glucagon-Rezeptor wieder aktiviert, ließen sich dagegen erhöhte Blutzuckerwerte nachweisen. »Die Blockade des Glucagon-Rezeptors normalisierte in den Tierversuchen sowohl bei Typ-1- als auch bei Typ-2-Diabetes hyperglykämische Werte und den Langzeitwert HbA1c«, so die Referentin. Zudem erhöhe sie die Insulin-Sensitivität.

 

Der Vergleich einer Insulin-Monotherapie mit einer ausschließlichen Glucagon-Rezeptorblockade zeigte, dass der Effekt auf den HbA1c-Wert durch letztgenannte sogar höher ist und dass Unterzuckerungen nur selten auftreten, unter Insulin-Behandlung dagegen häufig. Lee sprach sich zwar nicht dafür aus, auf Insulin komplett zu verzichten, aber ihr zufolge könnte eine niedrig dosierte Insulintherapie kombiniert mit einem Glucagon-Rezeptorantagonisten für Diabetiker vorteilhaft sein. /

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