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Thrombolyse

Schlaganfall im Schlaf

23.09.2014  16:59 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler, München / Je früher Patienten mit ischämischem Schlaganfall eine intravenöse Thrombolyse bekommen, umso effektiver ist die Therapie. Doch was tun, wenn der Schlaganfall im Schlaf auftritt? Dank einer neuen MRT-Untersuchung könnten auch Patienten mit sogenanntem Wake-up-Stroke von einer Thrombolyse profitieren.

Die intravenöse Thrombolyse mit rtPA (rekombinanter Gewebe-Plasminogen-Aktivator) darf nur innerhalb von 4,5 Stunden nach einem Schlaganfall erfolgen. Zudem muss sicher sein, dass es sich um einen ischämischen Insult handelt und nicht um eine Hirnblutung. 

 

Laut einer Studie der baden-württembergischen Arbeitsgemeinschaft Schlag­anfall erhielten 12 bis 14 Prozent der Pa­tienten eine Thrombolyse, berichtete Professor Dr. Werner Hacke von der Uniklinik Heidelberg bei einer Pressekonferenz anlässlich des Neurologenkongresses in München. Jede sechste Lyse habe innerhalb von 90 Minuten nach dem Ereignis begonnen. Dann seien die Behandlungsergebnisse besser, aber auch eine spätere Lyse sei noch erfolgversprechend. »Das gilt auch für Patienten über 80 Jahre.«

 

Jedoch treffen etwa 25 Prozent der Schlaganfälle die Menschen im Schlaf. Weil die Ärzte den Zeitpunkt des Ereignisses dann nicht genau ermitteln können, dürfen diese Patienten kein rtPA bekommen, sagte Professor Dr. Christian Gerloff vom Uniklinikum Hamburg-Eppendorf. Mit speziellen Kernspintomografie-Aufnahmen könne man den Zeitpunkt des Ereignisses jedoch deutlich eingrenzen. Mit etwa 90-prozentiger Sicherheit könne man erkennen, ob ein Insult nicht länger als 4,5 Stunden zurückliegt, sagte der Neurologe. In der WAKE-UP-Studie werde geprüft, welche Patienten dank der neuen MRT-Untersuchung doch noch eine Lyse bekommen können und ob sich ihre Erholungschancen damit verbessern.

 

In der EU-geförderten, multizentrischen Studie in sechs Ländern wurden bislang 175 Patienten mit entsprechenden MRT-Kennzeichen behandelt. Die erste Zwischenanalyse im Juli 2014 ergab keine Sicherheitsbedenken, das heißt keine Hinweise auf vermehrte Blutungen. Gerloff: »Wenn unser Konzept aufgeht, könnten pro Jahr etwa 10 000 Patienten in Europa vor Behinderungen durch den Schlaganfall im Schlaf geschützt werden.« /

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