Neuer Jahresbericht veröffentlicht |
27.09.2011 17:56 Uhr |
Von Christian Splett / Zum Deutschen Apothekertag legt die ABDA ihren neuen Jahresbericht 2010/2011 vor. Die Autoren der zehn Kapitel geben einen Einblick in die Themenvielfalt der vergangenen zwölf Monate – von Pharmazie über Recht bis Wirtschaft.
In dem Jahresbericht werden einzelne gesundheitspolitische und wissenschaftliche Entwicklungen in einen Kontext eingeordnet. Drei Auszüge verdeutlichen exemplarisch die Themenbreite und -tiefe des Berichtsjahres.
Apothekenbetriebsordnung
Das Bundesverwaltungsgericht entschied am 26. Mai 2011, dass Apotheker mit mehreren Betriebsstätten nicht verlangen können, den turnusmäßigen Notdienst immer nur mit einer ihrer Apotheken wahrzunehmen (Az. 3 C 21.10, 3 C 22.10). Die Einbeziehung aller Apotheken diene der gleichmäßigen Belastung der Apotheken und ihres Personals sowie der Verteilung der Notdienstapotheken auf das Gemeindegebiet. Nach dem Leitbild der Apothekenbetriebsordnung sei jede Apotheke verpflichtet, die für den Notdienst erforderlichen Arzneimittel und Einrichtungen vorzuhalten. Ausnahmeregelungen müssten durch die zuständigen Behörden (Landesapothekerkammern) im Wege pflichtgemäßer Ermessensausübung getroffen werden, wobei dieses Ermessen durch vorab erlassene Richtlinien strukturiert sei.
Beschäftigungssituation
Mit 147 827 Arbeitsplätzen ist deren Gesamtzahl im Vergleich zum Vorjahr um rund 1000 gestiegen. Und: Im Gesamtbild der Apotheken gibt es Verschiebungen hin zu mehr Personal mit höherer Qualifikation. Die Apothekerzahl und die Anzahl der pharmazeutisch-technischen Assistenten/-innen haben sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht (plus 1,4 Prozent beziehungsweise plus 3,5 Prozent).
Der ABDA-Jahresbericht 2010/2011 fasst die Aktivitäten der Spitzenorganisationen der Apotheker vom 1. Juli 2010 bis 30. Juni 2011 zusammen. Auf 100 Seiten gibt er einen Überblick über die wichtigsten Aktivitäten. Der Jahresbericht ist im Internet unter www.abda.de/jahresbericht.html abrufbar. Gedruckte Einzelexemplare können bei Bedarf im Sekretariat der ABDA-Pressestelle per E-Mail unter pressestelle(at)abda.aponet.de kostenlos angefordert werden.
Dies dürfte insgesamt auch eine Auswirkung der Rabattverträge sein, die in den Apotheken erhöhte Anforderungen und Anstrengungen verlangen. Mit dem Trend zu noch höherer Qualifikation korrespondiert eine Entwicklung im Bereich der Fortbildung: Etwa 121 000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben allein 2010 knapp 2600 Fortbildungsveranstaltungen der Landesapothekerkammern besucht.
Fallorientierte Fortbildung
Die Bundesapothekerkammer hat den Landesapothekerkammern an Fallbeispielen orientierte Mustervorträge zu Selbstmedikationsthemen für Fortbildungen und Teamschulungen zur Verfügung gestellt, mit denen die Beratungsqualität in den Apotheken weiter verbessert werden soll. Die Mustervorträge wurden zwischenzeitlich evaluiert und aktualisiert sowie mit weiteren Fallbeispielen, insbesondere zu Interaktionen, ergänzt. Zudem wurden zwei neue Vorträge zu den Themen »Allergische Erkrankungen« und »Schlafstörungen« konzipiert. Die Bundesapothekerkammer hat ferner ein Methodenpapier erarbeitet, das die Referenten der Apothekerkammern dabei unterstützt, die Teilnehmer aktiv in die Fortbildungsveranstaltungen einzubeziehen. Die Referenten der Kammern wurden außerdem in zwei Workshops zur methodischen Umsetzung der Mustervorträge fortgebildet. /