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Apotheker helfen Apothekern

21.09.2009  16:05 Uhr

<typohead type="3">Apotheker helfen Apothekern

Von Daniela Biermann

 

Bei der Qualitätssicherung erhalten die Apotheken Unterstützung von standeseigenen Organisationen. Liegt ein Problem bei der Herstellung vor, helfen der Deutsche Arzneimittel-Codex und das Neue Rezepturformularium. Bei der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker laufen alle Fäden der Kontrolle von Fertigarzneimitteln zusammen.

 

Die AMK

 

Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker beschäftigt sich mit Fragen der Arzneimittelsicherheit (Pharmakovigilanz). Ihr Vorsitzender ist Professor Dr. Martin Schulz, der zudem Geschäftsführer Arzneimittel der ABDA ist. Die AMK erfasst und bearbeitet Arzneimittelrisiken aus den Apotheken. Qualität, Sicherheit und Unbedenklichkeit – diese aus dem Arzneimittelgesetz bekannte Trias hat die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker ständig im Blick. Ob andere Farbe, falscher Beipackzettel oder bekannte und unbekannte unerwünschte Arzneimittelwirkungen, beanstandete Medizinprodukte oder Ausgangsstoffe für die Rezeptur: Reklamiert ein Patient ein Fertigarzneimittel oder stellt die Apotheke bei der vorgeschriebenen Kontrolle nach § 12 ApBetrO Mängel in der pharmazeutischen Qualität fest, sollte der Apotheker dies der AMK unter Berücksichtigung des § 21 Abs. 3 ApBetrO melden. Sie nimmt sich der Sache an, leitet das Präparat gegebenenfalls zur Analyse an das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker weiter und informiert den Hersteller und die Behörden, erklärt Dr. Sonja Frölich, Leiterin der AMK-Geschäftsstelle in Eschborn. Die AMK sammelt und ordnet die eingegangenen Informationen und berichtet den einsendenden Apotheken über die Resultate. »Wir sind gewissermaßen eine Clearing-Stelle«, sagt die Pharmazeutin. »Dabei sind wir stark abhängig von der Mitarbeit jeder einzelnen Apotheke.« Seit Jahren steigen die Verdachtsmeldungen stetig. Das muss nicht heißen, dass mehr Fehler passieren und mehr unerwünschte Wirkungen auftreten. Vielmehr scheint die Wachsamkeit unter den Pharmazeuten zu wachsen, vermutet Frölich.

 

Der DAC

 

»Der Deutsche Arzneimittel-Codex ist die Ergänzung zum gesetzlichen Arzneibuch – und dabei sehr praxisorientiert«, erläutert Michael Hörnig, Leiter des DAC. Hörnigs Team erstellt Monographien für Substanzen, die in den Arzneibüchern nicht zu finden sind, aber von praktischer Relevanz für die Apotheken sind, zum Beispiel Alfatradiol und 5-Aminolevulinsäure. »Den Apothekern muss es möglich sein, die Qualität dieser Arzneistoffe zu überprüfen«, betont der Pharmazeut. Und das mit einfachen Mitteln. Da das Arzneibuch sehr von hochgradig technisierter Analytik wie IR-Spektroskopie geprägt ist, entwickelt das DAC-Team Alternativverfahren mit schlichteren Methoden (etwa die Bestimmung des Brechungsindex oder Schmelzpunkts). In den Anlagen und Basisinformationen finden sich zahlreiche Hilfsmittel, von der Kennzeichnung bis zur Lagerung von Arzneimitteln. »Wir werden die Apotheken auch bei der Etablierung von Qualitätsmanagementsystemen unterstützen«, versichert Hörnig.

 

Das NRF

 

Das Neue Rezepturformularium ist dem DAC angegliedert. »Wir versuchen, Traditionen des Apothekerberufs zu bewahren und dabei die Rezeptur zeitgemäß zu halten«, umschreibt NRF-Leiter Dr. Holger Reimann die Arbeit seines Teams. Eine wichtige Aufgabe des NRF ist es, mit selbst entwickelten Rezepturvorschriften und -hinweisen die Lücken in der Fertigarzneimittelpalette füllen. Dazu wertet das NRF Verschreibungshäufigkeiten von Rezepturen und die zahlreichen Anfragen an seine Rezepturinformationsstelle aus. Beispielsweise entwickelten Apotheker Reimann und seine Kolleginnen Vorschriften zur Herstellung von Dronabinol-Kapseln oder Thalidomid-Saft. »Wir können schnell reagieren, wenn es zu einem Engpass kommt wie aktuell bei der Oseltamivir-Lösung«, sagt Reimann (siehe dazu NRF: Vorschlag für eine Oseltamivir-Lösung, PZ 38/2009). Das NRF kümmert sich auch um die Umsetzung europäischer Vorschriften für die deutschen Apotheken. Auch Hygiene und Arbeitsschutz sind wichtige Themen. Reimann sieht eine Aufgabe des NRF auch darin, Leitlinien und QMS-Anweisungen der Apothekerkammern praktisch umzusetzen. »So helfen wir den Apotheken, ihre Aufgabe im Gesundheitswesen bestmöglich zu erfüllen.«

Weitere Infomationen

Jede der drei Organisationen hat natürlich noch mehr zu bieten, als hier vorgestellt wurde. Weitere Informationen finden Sie unter www.dac-nrf.de (beziehungsweise in unserer Rubrik DAC/NRF) und unter www.abda-amk.de. Die wöchentlichen AMK-Nachrichten finden Sie in unserer Rubrik AMK.

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