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ABDA-Präsident

Der Gesetzgeber muss jetzt handeln

20.09.2017  10:26 Uhr

Der Deutsche Apothekertag 2017 in Düsseldorf ist zu Ende. Er brachte wenig kontroverse Diskussionen. Im PZ-Interview zieht ABDA-Präsident Friedemann Schmidt Bilanz.

PZ: Was war aus Ihrer Sicht die ­wichtigste Botschaft des Deutschen Apothekertags?

 

Schmidt: Es ist uns immer wichtig, eine politische Botschaft auszusenden. Aktuell heißt diese für uns: Wir brauchen unmittelbar gesetzgeberisches Handeln. Nach der Bundestagswahl muss das Thema Rx-Versandverbot schnell auf die politische Agenda.

 

PZ: Bei der Antragsberatung während des Apothekertags gab es wenig Dissens. Ist das ein Indiz für Einigkeit oder für Gleichgültigkeit in der Apo­thekerschaft?

 

Schmidt: Gleichgültigkeit ist es ganz ­sicher nicht. Die besondere Situation, die wir seit dem EuGH-Urteil haben, lässt die Apotheker zusammenrücken. Ich denke, dass das gemeinsame Ziel Rx-Versandverbot zu dieser Entwicklung geführt hat.

 

PZ: Der erste Leitantrag zur Sicherung des einheitlichen Abgabepreises für verschreibungspflichtige Arzneimittel war sicherlich der wichtigste der rund 40 Anträge. Dennoch gab es keine Diskussion darüber. Woran liegt das?

 

Schmidt: Der Antrag war unser zentrales Anliegen. Es war allen Delegierten klar, dass es hier Einstimmigkeit geben muss. Insofern war eine Diskussion zu dem Thema nicht mehr notwendig. Das ändert nichts an der großen ­Bedeutung des Antrags.

 

PZ: Warum hat der Geschäftsführende Vorstand der ABDA den Antrag überhaupt gestellt, wenn doch klar war, wie die Abstimmung ausgeht?

 

Schmidt: Apothekertagsanträge haben in der Regel eine interne und eine externe Bedeutung. Nach innen ist es die Geschlossenheit, die die Hauptversammlung mit ihrem Votum deutlich gemacht hat. Nach außen in die Politik und in den Markt haben wir mit diesem Votum ein klares Zeichen gesetzt: Wir verfolgen unsere Stra­tegie zum EuGH-Urteil konsequent ­weiter und lassen uns davon nicht abbringen.

 

PZ: Registriert die Politik, was beim Deutschen Apothekertag geschieht oder spielt dies für die Politiker keine Rolle?

 

Schmidt: Zumindest die Gesundheitspolitiker nehmen den Deutschen Apothekertag und dessen Inhalte wahr. Ein starkes Zeichen dafür war in diesem Jahr der Besuch von Gesundheitsminister Hermann Gröhe bei der Eröffnung des Apothekertags. Es wird durchaus registriert, worüber die Hauptversammlung diskutiert.

 

PZ: Ein Schwerpunkt der Hauptversammlung war die Europäische Union. Warum dieses Thema?

 

Schmidt: Nicht nur das Urteil des ­Europäischen Gerichtshofs hat uns aufgezeigt, wie stark wir von der ­Europäischen Union abhängig sind. Die Podiumsdiskussion war deshalb sehr wichtig. Ich muss aber auch sagen, dass die Inhalte der Diskussion sehr anspruchsvoll waren.

 

PZ: Zum Schluss des Deutschen Apothekertags gab es beim Thema ­Digitalisierung doch noch einige klei­nere Kontroversen. Vollkommen auf Digitalisierungskurs sind die Apotheker noch nicht. Können sie sich das leisten?

 

Schmidt: Keine Frage, die Digitalisierung ist eine große Herausforderung, nicht nur für Apotheker. Ich habe aber selbst noch keine abschließende Position dazu. Für mich ist die Digitalisierung in erster Linie ein technischer Prozess. Dabei besteht auch das Risiko, dass Lösungen gefunden werden, die wir nicht brauchen. Das schafft auch bei Apothekern Verunsicherung. Auf der anderen Seite können wir es uns nicht leisten, das Thema zu ignorieren. Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten Jahren keinen Apothekertag haben werden, bei dem es nicht um ­Digitalisierung geht. /

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