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Richtige Antwort

21.09.2010  18:23 Uhr

Haben Sie vergangene Woche in der ARD Plusminus gesehen? Sekundiert von Gerd Glaeske hat das Magazin in gut fünf Minuten noch einmal gezeigt, dass Apotheker viel schlechter beraten können als lobbyieren. Sie fordern zwar ein Versandhandelsverbot, verheimlichen ihren Patienten aber die Gefahren von Paracetamol, selbst wenn dies in einer Packung mit potenziell letaler Wirkstoffmenge abgegeben wird. Vorgetragen wurde dieser Vorwurf mit Grabesstimme.

 

Haben Sie sich geärgert? Vergessen Sie es. Solche Inszenierungen lohnen keine Adrenalinausschüttung. Natürlich haben wieder einmal einige Apotheker die Redakteure des Magazins nicht richtig beraten. Das ist sehr ärgerlich. Solange aber offen bleibt, wie viele Apotheken besucht wurden und wie viele davon tatsächlich ihren Pflichten nicht nachgekommen sind, ist es auch nicht nötig, die Apothekerschaft in toto zu verdammen. Da im Bericht keine Angaben dazu gemacht wurden, dürfte der Quotient nicht zu schlecht gewesen sein. Wäre der Sachverhalt an sich dramatisch, dann hätte der Bericht nicht mit Halbwahrheiten angefettet werden müssen. Plusminus und Gerd Glaeske behaupteten nämlich, die Apotheker forderten von der Politik ein generelles Versandhandelsverbot.

 

Zumindest Glaeske weiß, dass es aktuell nicht darum geht, den Versandhandel zu verbieten, sondern die Pick-up-Stellen und das dies nicht nur – wie von Plusminus dargestellt – von der FDP unterstützt wird, sondern auch von Politikern der Union und der SPD und sogar von der grünen NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens. Aber, wie schon gesagt: Aufregen lohnt nicht. So lange sich das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) auf seinem Weg durch die parlamentarischen Institutionen befindet, haben solche Berichte Konjunktur.

 

Sich aufzuregen lohnt auch deshalb nicht, weil die Apotheker die richtigen Antworten auf die Vorwürfe geben. Da ist erstens die Zusammenarbeit mit Patienten. Drei Kooperationen von Apotheken und Selbsthilfegruppen hat der Deutsche Apothekerverband am vergangenen Freitag in Berlin ausgezeichnet (siehe dazu Selbsthilfe: DAV prämiert vorbildliche Konzepte). Fast 60 Kooperationen hatten sich auf den DAV-Gesundheitspreis beworben. Die Zahl zeigt, wie wichtig chronisch Kranke ihren Apotheker nehmen. Und zweitens bekommt auch die Kooperation mit den Ärzten immer konkretere Konturen. Die ABDA und die Kassenärztliche Bundesvereinigung werben offensiv für ihre Eckpunkte zur Weiterentwicklung einer patientengerechten Arzneimittelversorgung. Auch ein Arbeitskreis beim Deutschen Apothekertag Anfang Oktober in München wird sich mit diesem Thema beschäftigen (siehe dazu Deutscher Apothekertag: Heilberufe müssen besser kooperieren). Diese Aktivitäten, getragen und gelebt von den Apothekern, sind stärkere Argumente als Fünfminüter, basierend auf mäßiger Datenlage, wochentags um kurz vor zehn.

 

Daniel Rücker

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