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Interview

Gut durch den Winter trotz chronischer Bronchitis

Datum 22.09.2010  07:18 Uhr

Ständiger Husten und immer wieder Auswurf: Das sind die beiden wichtigsten Indizien, dass sich ein Husten zu einer chronischen Bronchitis ausgewachsen hat. Dem gilt es vorzubeugen. Professor Dr. Jürgen Fischer, Chefarzt der Klinik Norderney, verrät wie.

PZ: Was lässt sich tun, damit eine akute Bronchitis nicht chronisch wird?

 

Fischer: Es muss vor allem rechtzeitig behandelt werden. Das heißt, wer eine akute Bronchitis mit eitrigem Auswurf hat, muss versuchen, das Ganze flüssig zu halten. Medikamente mit Ambroxol oder Acetylcystein lösen das Sekret und halten es flüssig. Wenn man Fieber hat, wird eventuell ein Antibiotikum nötig. Inhalationen mit Kamillenextrakt oder Nasenduschen mit Salzlösungen bringen zusätzliche Effekte. So versperren etwa die Sole-Inhalationen den Erkältungsviren quasi den Weg zu den Schleimhäuten.

 

Wichtig ist auch, zusätzliche Schäden zu vermeiden. So sollten es Raucher unbedingt lassen, Zigaretten zu rauchen. Ansonsten sollte man für frische Luft sorgen anstatt sich Schadstoff-belasteter Luft auszusetzen.

 

PZ: Kann man dann sagen, Raucher ausgeklammert, dass derjenige, der eine chronische Bronchitis hat, bei der Therapie der akuten Bronchitis nachlässig war?

Fischer: Nein, das kann man so nicht unbedingt sagen. Es ist auch eine Frage der Veranlagung und der Immunabwehr, ob die Bronchien auf Dauer Schaden nehmen.

 

Natürlich ist der Risikofaktor Nummer eins für eine chronische Bronchitis der Ziga­rettenrauch. Viele Patienten mit überempfindlichen Atemwegen oder Vor­schädigungen wie Bronchiektasen, also sackförmigen Ausweitungen der Bronchien, sind auch durch Passivrauchen leichter gefährdet, eine Bronchitis zu bekommen. Rauchen bedeutet Feinststaub in Hochpotenzration. Bedauerlich, dass das von der Gesellschaft toleriert wird.

 

PZ: Warum haben Bronchitiker besonders in den Wintermonaten Probleme mit ihrer Erkrankung?

 

Fischer: Im Winter herrscht oft feuchtes und kaltes Klima. Die Kälte reizt direkt die Schleimhäute, Feuchtigkeit bewirkt reflektorisch eine Minderdurchblutung der Atemwegsschleimhaut. Der Organismus kann leicht auskühlen. Dementsprechend haben die Erkältungsviren ein viel leichteres Spiel, sich in den Atemwegen festzusetzen. Da bei Bronchitikern die Atemwege sowieso bereits vorgeschädigt sind, können die Viren die Abwehrlinien quasi wie ein offenes Fenster passieren.

 

PZ: Warum ist Ihr Standort in Norderney für Patienten mit Atemwegserkrankungen so günstig?

Fischer: Wir haben hier eine schad­stoffarme, allergenarme Umgebungs­luft und zusätzlich in der Brandungs­zone, also am Strand, entsprechend Sole in der Luft.

 

Sole bewirkt unter anderem, dass die Flimmerhärchen wieder besser ar­bei­ten können, weil die Solschicht, in der sich die Flimmerhärchen bewe­gen, entsprechend angehoben wird. Der zähe Schleim wird durch die Flüssigkeit, die zugeführt wird, verdünnt. Er wird gelöst und kann besser abgehustet werden. Das unterstützt die Selbstreinigungskräfte der Bronchien ungemein.

 

Auch das in Sole enthaltene Calcium spielt für die Wirkung eine Rolle: Calcium wirkt entzündungshemmend, sodass sich die geschwollene und entzündete Schleimhaut entspannt. Damit können Patienten wieder freier atmen.

 

PZ: Wie begegnet man der Verschlechterung der Beschwerden im Winter?

 

Fischer: Das Geheimnis liegt in der Vorbeugung. Man sollte versuchen, eine gewisse Abhärtung zu erreichen. Dazu empfehlen sich zum Beispiel Wechselduschen. Also nicht lau baden, sondern im Wechsel heiß und kalt abbrausen. Das sorgt für eine bessere Immunabwehr, genauso wie eine ausgewogene Ernährung.

 

Äußerst günstig wirken sich auch längere Aufenthalte in Regionen mit schadstoff- und allergenarmer Umgebungsluft aus, wie etwa in Davos oder hier an der Nordseeküste. Allerdings bringt ein Wochenende nichts, man muss sich schon mehrere Wochen hier aufhalten, damit die Bronchien davon profitieren. /

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