Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Pseudokrupp

Kein Notfall, aber beängstigend

Datum 26.08.2015  10:13 Uhr

Von Ulrike Viegener / Pseudokrupp-Attacken können sehr unterschiedliche Ausmaße annehmen, wobei es selten zu Notfallsituationen kommt. Eltern sollten versuchen, ruhig zu bleiben, denn Unruhe überträgt sich auf das Kind und kann das Atemnot-Syndrom verschlimmern.

Der Begriff Pseudokrupp wurde geprägt, weil das Beschwerdebild mit bellendem Husten und Dyspnoe sehr ähnlich ist wie beim echten Krupp, also der Diphtherie. Diese bakterielle Infektion verläuft allerdings in der Regel schwerer als der meist durch Viren hervorgerufene Pseudokrupp, der vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern zwischen 18 Monaten und 5 Jahren beobachtet wird. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen, dicke Kinder häufiger als dünne.

 

Infektion als Auslöser

Beim Pseudokrupp, der auch als stenosierende Laryngitis bezeichnet wird, kommt es zu einer akuten entzündlichen Schwellung im Bereich des Kehlkopfs, die ein Atemnotsyndrom nach sich zieht. Verantwortlich sind in den meisten Fällen Influenza-, respiratorische Syncytial- (RS-) oder Masernviren. Aber auch bakterielle Infektionen, zum Beispiel mit Staphylokokken oder Haemophilus influenzae, und allergische Reaktionen können die Anfälle auslösen. Sie treten vor allem in den Herbst- und Wintermonaten auf, eine hohe Schadstoffbelastung der Luft vor allem mit Tabakrauch erhöht das Risiko nachweislich.

 

Häufig geht dem Pseudokrupp eine leichte Erkältung voraus, dies muss aber nicht sein. Das Atemnotsyndrom entwickelt sich sehr schnell und ohne Vorwarnung, meistens abends oder nachts, wenn die Kinder schlafen. Sie wachen auf, weil sie nur schwer Luft bekommen, und beim Einatmen sind pfeifende und rasselnde Geräusche zu hören. Der begleitende Husten ist trocken und bellend.

 

Durch die Atemnot bekommen die Kinder Angst und werden unruhig, was den Sauerstoffbedarf in die Höhe treibt und das Sauerstoffdefizit verschärft. Seitens der Eltern ist es jetzt ganz wichtig, Ruhe zu bewahren und das Kind zu beruhigen. Das kann entscheidend dazu beitragen, die Situation zu entschärfen und die Symptomatik zum Abklingen zu bringen. Panik der Eltern kann dagegen zu einer Eskalation beitragen.

 

Vier Stadien

 

Der Pseudokrupp wird in vier Stadien eingeteilt. Er beginnt mit bellendem Husten und Heiserkeit, gefolgt von krankhaften Atemgeräuschen beim Einatmen sowie Einziehungen des Oberbauchs und der Grube zwischen den Schlüsselbeinen. Stadium 3 ist gekennzeichnet von zusätzlicher Atemnot, Tachykardie, Hautblässe, Unruhe und Angst; im vierten Stadium verstärken sich Atemgeräusche, Atemnot und Einziehungen, zusätzlich ist der Puls klein und rasch und es kommt zu Zyanose und Bewusstseinsstörung.

 

Die meisten Pseudokrupp-Anfälle verlaufen ohne Komplikationen und klingen spontan wieder ab. Nicht medikamentöse Sofortmaßnahmen helfen dem Kind, sich zu beruhigen und wieder ausreichend Luft zu bekommen (siehe Kasten). Notfallverläufe mit Erstickungsgefahr sind die Ausnahme, wobei hier Säuglinge wegen der engeren Atemwege eher gefährdet sind als ältere Kinder.

 

Bei Verdacht auf eine lebensbedrohliche Zuspitzung ist sofort der Notarzt zu rufen. Bei weniger dramatischen Verläufen sollte immer der Kinderarzt konsultiert werden. Nach Sicherung der Diagnose wird er abschwellende Medikamente verschreiben, die die Eltern für den Fall weiterer Anfälle im Haus haben sollten.

 

Mittel der ersten Wahl ist Cortison. Häufig verschrieben wird Prednisolon in Form von Zäpfchen oder Rektalkapseln. Die Wirkung tritt nach rund 30 Minuten ein. Auch wenn dem Pseudo­krupp-Anfall eine Erkältung vorausgegangen ist, sollten auf keinen Fall Erkältungssalben mit ätherischen Ölen angewendet werden, da diese die Symptomatik verschlimmern können. Bei schwerer Atemnot wird in der Klinik eine Inhalation mit Adrenalin eingeleitet. Eine Intubation ist nur sehr selten erforderlich. /

Tipps für Eltern

Folgende Sofortmaßnahmen helfen Kindern mit Pseudokrupp-Attacken:

 

  • Das Kind beruhigen, damit Herzklopfen, Angst und Unruhe abklingen.
  • Das Kind hochnehmen oder aufrecht hinsetzen.
  • Eine Wanne mit heißem Wasser füllen und das Kind den feuchtwarmen Dampf einatmen lassen oder
  • das Kind vor den geöffneten Eisschrank setzen und die kühlfeuchte Luft einatmen lassen oder
  • das Kind am offenen Fenster frische Luft einatmen lassen oder
  • das Kind über einen Inhalator Kochsalzlösung inhalieren lassen.
  • Hat sich das Kind beruhigt, sollte es in kleinen Schlucken etwas Kühles trinken: Wasser oder Tee, aber keine Milch.
Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa