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Plausibilitätsprüfung

Kurze Antworten auf häufige Fragen

Datum 28.08.2012  17:49 Uhr

Von Antje Lein / Vor dem Hintergrund der Dokumentationspflicht der Plausibilitätsprüfung von Rezepturen hat sich der Blick für Wirkstoffauswahl, Unverträglichkeiten und Stabilisierung noch einmal geschärft. Dazu häufig an die NRF-Rezeptur-Informationsstelle gerichtete Fragen werden in dieser und folgenden Ausgaben kurz kommentiert.

Es ist Betamethason in einer Hautcreme verordnet. Kann ich das verarbeiten? Ist es wirksam?

 

Das Betamethason hat, wie Triamcinolon und Clobetasol auch, keine ausreichende antientzündliche Wirkung auf der Haut. Es sind die Ester Betamethasonvalerat, Betamethasondipropionat, Triamcinolonacetonid beziehungsweise Clobetasolpropionat zu verarbeiten. Eine Umrechnung der Muttersubstanz auf die Ester erfolgt bei dermatologischen Rezepturen nicht. Etwa gleich stark wirksam sind die Paare Prednisolon/Prednisolonacetat und Hydrocortison/Hydrocortisonacetat.

 

Sie können bei gleichbleibender Wirkstoffkonzentration ausgetauscht werden, wenn es die Stabilität in der Rezeptur erfordert.

 

Wie ist der pH-Wert von Pasta Zinci mollis und Vaselin?

 

Wasserfreie Grundlagen können naturgemäß keinen pH-Wert haben, weil ihnen die Wasserphase fehlt, über die der pH-Wert definiert ist. Deshalb sind pH-abhängige chemische Instabilitäten hier nicht relevant. Geringe Wassermengen, die von Rezeptursubstanzen mitgeführt werden können, sind diesbezüglich in der Regel zu vernachlässigen. Sinnvoll sind jedoch nach Mischen mit Wasser ermittelte Werte zur Beurteilung der Wirksamkeit nach lokaler Applikation.

Gibt es Listen, welche Puffer für welche Wirkstoffe geeignet sind?

 

Tabellen über pH-Regulanzien und Puffer, die Wirkstoffen spezifisch zugeordnet sind, gibt es nicht. Ob eine Rezeptur überhaupt solche Zusätze enthalten muss, hängt nicht nur vom Wirkstoff selbst, sondern auch von den Bedingungen in der Gesamtrezeptur ab. Das schließt pH-aktive Konservierungsmittel und Kombinationspartner ein. Meist werden Art und Menge von Puffern und pH-Regulanzien experimentell ermittelt. Eine stets verlässlich anwendbare Formel zur Berechnung gibt es nicht. Der Umfang, in dem Pufferlösungen zum Beispiel in Cremes eingearbeitet werden, ist nicht verbindlich festgelegt. Berücksichtigt werden praktikable Einwaagen und die Toleranz der Grundlage hinsichtlich ihrer physikalischen Stabilität. In den gepufferten Cremes des NRF beträgt die Puffermenge an der Gesamtrezeptur 5 Prozent. Mit Blick auf die bei Cremes wenig präzise und aufwendige pH-Bestimmung mit apothekenüblichen Mitteln (Indikatoren) sollten in erster Priorität standardisierte Vorschriften vorgeschlagen oder Anleihen bei diesen genommen werden. Darüber hi-naus gibt es auch in den NRF-Rezep-turhinweisen unter www.dac-nrf.de Empfehlungen zur pH-Einstellung bei bestimmten Rezepturen.

 

Erythromycin (pH 7-10) und Basiscreme DAC (pH 5-6) vertragen sich nicht wegen unterschiedlicher pH-Werte. Was tun?

 

Der pH-Wert der Grundlage darf nicht losgelöst vom Wirkstoff betrachtet werden. Wichtig ist, welchen Beitrag beide zum resultierenden pH-Wert in der Rezeptur leisten. Aus dem rezeptierbaren pH-Bereich des Erythromycin und dem pH der Basiscreme darf nicht geschlossen werden, der Wirkstoff sei mit der Grundlage unverträglich, weil die pH-Werte nicht übereinstimmen. Da Erythromycin eine Base ist, und Basiscreme keine nennenswert pH-aktiven Bestandteile enthält, wird der pH-Wert vom Wirkstoff bestimmt. Er wird sich konzentrationsabhängig im schwach basischen Milieu einstellen, was auch der rezeptierbare Bereich für das Antibiotikum ist. Erythromycin ist also mit Basiscreme DAC verträglich. Das zeigt auch die NRF-Rezeptur 11.77. Anders verhält es sich jedoch bei »sauer konservierten« Grundlagen. Diese sind für Erythromycin ungünstig, weil sich der pH-Wert je nach Wirkstoffkonzentration entweder zu niedrig für die Wirkstoffstabilität oder zu hoch für die Wirksamkeit des Konservierungsmittels einstellt.

 

Triamcinolonacetonid ist oxidationsempfindlich. Muss ein Antioxidans zugesetzt werden?

 

Die Zahl der besonders oxidationsempfindlichen Stoffe ist begrenzt. Herausragend sind zum Beispiel Dithranol, Hydrochinon, Tretinoin und Epinephrin, die mit Stabilisatoren verarbeitet werden sollen. Empfehlungen für diese Wirkstoffe gibt es in den NRF-Monographien und den NRF-Rezepturhinweisen. Beim Triamcinolonacetonid ist die Oxidation eine untergeordnete Zersetzungsreaktion, die in Rezepturen keiner entsprechenden stabilisierenden Maßnahme bedarf. Und noch etwas: Antioxidanzien sind keine Konservierungsstoffe. Das wird gerne verwechselt. Zudem wird gelegentlich ausgesagt, man könne das Steroid nicht in wasserhaltigen Grundlagen verarbeiten, weil es darin instabil sei. Das ist nicht nachvollziehbar: Geprüfte Rezepturen (NRF 11.38./11.90.) und Fertigarzneimittel widerlegen das. /  

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