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Mehr Nierensteine durch Softdrinks

Datum 20.08.2013  15:20 Uhr

Von Annette Mende / Um Nierensteinen vorzubeugen, empfiehlt es sich, viel zu trinken. Allerdings ist dabei die Wahl des richtigen Getränks entscheidend. Mit Zucker gesüßte Softdrinks, Cola und Fruchtbowle sollten tabu sein, denn sie erhöhen das Risiko der Nierenstein-Entstehung statt es zu senken.

Das hat ein Team um den Nephrologen Dr. Pietro Manuel Ferraro von der Harvard Medical School in Boston herausgefunden und im »Clinical Journal of the American Society of Nephrology« veröffentlicht (doi: 10.2215/CJN.11661112). Süßstoffhaltige Softdrinks erhöhen demnach das Risiko nur marginal, während Kaffee (sowohl normaler als auch entcoffeinierter), Tee, Wein, Bier und Orangensaft vor Nierensteinen schützen.

Die Wissenschaftler werteten in ihrer prospektiven Beobachtungsstudie Daten von etwa 194 000 Personen aus, die im Schnitt mehr als acht Jahre lang begleitet wurden. Diejenigen, die am meisten zuckerhaltige Limonaden tranken, hatten verglichen mit denjenigen mit dem niedrigsten Konsum dieser Getränke ein um 33 Prozent höheres Risiko für Nierensteine. Große Mengen Zucker-gesüßter Cola und Fruchtbowle erhöhten das Risiko um 23 beziehungsweise 18 Prozent. Positiv wirkten sich dagegen Kaffee (minus 26 Prozent), entcoffeinierter Kaffee (minus 16 Prozent), Tee (minus 11 Prozent), Wein (minus 32 Prozent) und Orangensaft (minus 12 Prozent) aus. Spitzenreiter im Hinblick auf die Nierenstein-protektive Wirkung war Bier mit einer Risiko­senkung um 41 Prozent bei hohem Konsum.

 

Ferraro und Kollegen vermuten, dass Fructose der Grund für das bei Limo-Liebhabern beobachtete erhöhte Nierenstein-Risiko ist. Das Monosaccharid ist in Non-Diet-Drinks in hoher Konzentration enthalten und kurbelt die Ausscheidung von Calcium, Oxalat und Harnsäure an. Zwar war eine Analyse der Zusammensetzung der Nierensteine nicht Teil der vorliegenden Studie, doch weiß man, dass 80 Prozent aller Nierensteine aus Calciumoxalat bestehen, sodass diese Erklärung durchaus plausibel ist.

 

Die getrennte Auswertung für Cola und andere Limonaden ist ebenfalls sinnvoll, da die beiden Softdrink-Arten unterschiedliche Säuerungsmittel enthalten. Cola ist bekanntlich eigentlich verdünnte Phosphorsäure, welche ein eigenes lithogenes Potenzial aufweist. Fruchtlimos werden dagegen mit Zitronensäure angesäuert, die wahrscheinlich die Citrat-Ausscheidung erhöht und so das Nierenstein-Risiko senkt. Was in der Theorie einleuchtend klingt, konnte aber in der Studie nicht bestätigt werden, da der Risikoanstieg durch Cola geringer ausfiel als der durch andere Limonaden.

 

Die Schutzwirkung der Alkoholika führen die Autoren auf die diuretische Wirkung des Ethanols zurück. Gleiches gilt für Kaffee und Tee durch das darin enthaltene Coffein. Dass auch entcoffeinierter Kaffee einen gewissen Effekt hatte, deutet jedoch darauf hin, dass zudem andere Mechanismen eine Rolle spielen. Die Forscher nennen Antioxi­danzien als mögliche Erklärung. /

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