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Stellungnahme

Interferone bei MS

21.08.2012  13:58 Uhr

PZ / »Die Interferon-Therapie bleibt in der Behandlung der Multiplen Sklerose unverzichtbar, und es gibt keinen Grund, die Therapie-Empfehlungen der im Frühjahr erschienenen MS-Leitlinie zu revidieren«, so das Fazit einer gemeinsamen Stellungnahme der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DGMS), des Kompetenznetzes Multiple Sklerose und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN).

Anlass war eine kürzlich im Fachjournal »JAMA« veröffentlichte Studie, die den langfristigen Nutzen einer Beta-Interferontherapie hinsichtlich der Behinderungsprogression in Zweifel zog (siehe dazu Beta-Interferone bei MS: Langzeitnutzen auf dem Prüfstand, PZ 31/2012). Als Begründung führen die Fachverbände methodische Schwächen der kanadischen Studie an, so zum Beispiel eine relativ kurze Nachbeobachtungszeit.

Des Weiteren könnte die Kontrollgruppe mehr Patienten mit einer niedrigeren Entzündungs- und Progressionsaktivität enthalten haben als die Gruppe der Patienten, die mit Interferonen behandelt wurden. Die Fachverbände räumen ein, dass die kanadischen Forscher diese »Verzerrungen« weitgehend berücksichtigt haben, dennoch sei bei retrospektiven Studien dieser Art niemals auszuschließen, dass bestimmte Selektionsbias Einfluss auf die Interpretation der Ergebnisse nehmen, heißt es in der Stellungnahme. Weiterhin wird dort auf eine andere Kohortenstudie verwiesen, die »im Widerspruch« zur kanadischen Studie steht (»Annals of Neurology«, 61, 2007, 300-306). Dort verminderte eine Interferon-Therapie im Vergleich zu einer nicht-behandelten Kontrollgruppe signifikant die Wahrscheinlichkeit eines Übergangs in eine sekundär chronisch progrediente Verlaufsform.

 

Letztlich liefert auch diese Studie keinen endgültigen Beweis, dass die Therapie den langfristigen Verlauf der Erkrankung günstig beeinflusst. Doch auch »wenn der tatsächliche Einfluss dieser Therapieform auf die Behinderungsprogression und fixe Endpunkte der Behinderung nicht überzeugend positiv belegt ist, lässt sich daraus nicht im Umkehrschluss wissenschaftlich das Gegenteil ableiten«, heißt es in der Stellungnahme. / 

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