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Doripenem

Neues Antibiotikum gegen Pneumonien und Harnwegsinfektionen

18.08.2008  16:11 Uhr

Doripenem

<typohead type="3">Neues Antibiotikum gegen Pneumonien und Harnwegsinfektionen

Von Susanne Heinzl, Düsseldorf

 

Das parenterale Antibiotikum Doripenem (Doribax®) ist seit dem 25. Juli zugelassen und soll in den nächsten Wochen auf den Markt kommen.  Das Carbapenem ist indiziert zur Behandlung von Patienten mit komplizierten Harnwegsinfektionen und komplizierten intraabdominalen Infektionen sowie zur Therapie nosokomialer Pneumonie, einschließlich der Beatmungs-assoziierten Pneumonie.

 

Mit Doripenem wurde nun nach Imipenem,  Meropenem und Ertapenem das vierte Carbapenem zugelassen. Chemisch und in seinen pharmakokinetischen Eigenschaften ist es am ehesten mit Meropenem zu vergleichen ist. In Position 2 des fünfgliedrigen Rings ist Doripenem im Unterschied zu Meropenem mit einer Sulfamoylaminomethyl-Gruppierung substituiert, die dem Molekül eine hohe Aktivität sowohl gegen gramnegative als auch grampositive Erreger verleiht.

 

»Eine wichtige Eigenschaft von Doripenem ist seine Stabilität in Lösung«, sagte Professor Dr. Hartmut Lode, Berlin, auf einer Pressekonferenz von Janssen-Cilag. Deshalb sei es als erstes Carbapenem für ein flexibles Dosierungsschema zugelassen: Die Infusionszeit kann auf bis zu vier Stunden verlängert werden. Dies verlängert die Zeit, in der der Plasmaspiegel von Doripenem über der minimalen Hemmkonzentration des jeweiligen Erregers liegt, was die bakterizide Aktivität ohne Dosiserhöhung verstärkt und die Behandlung von Patienten mit Infektionen durch Problemkeime erleichtert.

 

Breites antibakterielles Spektrum

 

»Doripenem wirkt gegen gramnegative Erreger vergleichbar gut wie Meropenem und gegen grampositive Bakterien vergleichbar gut wie Imipenem«, so Lode. Die Aktivität gegen den Problemkeim Pseudomonas aeruginosa sei besser, das Risiko für eine Resistenzentwicklung geringer als bei den bisher verfügbaren Carbapenemen. Bemerkenswert sei auch die hohe Aktivität von Doripenem gegen Acinetobacter baumannii und gegen Erreger, die Beta-Lactamasen mit erweitertem Spektrum (ESBL) produzieren.

 

Die Zulassung von Doripenem zur Behandlung von Patienten mit nosokomialer, also im Krankenhaus erworbener Pneumonie, sei besonders begrüßenswert, weil in jüngster Zeit für andere neue Antibiotika keine ausreichende Wirksamkeit bei dieser Indikation gezeigt werden konnte.

 

Doripenem penetriert gut in verschiedene Körperflüssigkeiten und Gewebe. Die Plasmaeiweißbindung ist mit etwa 8 Prozent gering. Die Halbwertszeit beträgt wie bei Imipenem und Meropenem etwa eine Stunde. Die Substanz wird vorwiegend unverändert über die Nieren ausgeschieden, deshalb ist bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen eine entsprechende Dosisreduktion erforderlich. In den klinischen Studien bei Patienten mit nosokomialer Pneumonie, komplizierten Harnwegs- und abdominalen Infektionen war Doripenem mindestens so gut wirksam und verträglich wie die jeweiligen Vergleichsantibiotika. Es wurden keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse beobachtet, insbesondere keine Krampfanfälle, wie sie von Imipenem bekannt sind.

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