Pharmazeutische Zeitung online
Psoriasis

Antikörper bindet IL-17-Rezeptor A

16.08.2017  09:35 Uhr

Von Daniela Hüttemann, Hamburg / Psoriasis-Patienten wird ab dem 1. September ein neues Biologikum als Erstlinientherapie zur Verfügung stehen. Brodalumab (Kyntheum®) ist ein monoklonaler Antikörper, der den Interleukin (IL)-17-Rezeptor A bindet. Dadurch bremst er das Entzündungsgeschehen bei Schuppenflechte.

»Der IL17-Rezeptor A spielt nicht nur bei der Signalübermittlung von IL17A, sondern auch bei der einiger anderer Zytokine eine Rolle«, erklärte Professor Dr. Kristian Reich vom Dermatologikum Hamburg bei der Launch-Presse­konferenz von Leo Pharma. 

 

Da Brodalumab im Gegensatz zu Secukinumab ­(Cosentyx®) und Ixekizumab (Taltz®) nicht IL17A selbst, sondern den Rezeptor bindet, sei eine breitere Wirkung zu erwarten. »Es gibt bislang keine Therapie, auf die alle Patienten komplett und dauerhaft ansprechen«, so Reich. Angesichts von zwei Millionen Psoriasis-Patienten in Deutschland, von denen 400 000 an einer mittelschweren bis schweren Form leiden, seien neue Therapieoptionen zu begrüßen.

 

Die Zulassungsstudien schlossen mehr als 4300 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis ein. Nach der ­Induktionsphase von zwölf Wochen erreichten 44 Prozent der Probanden unter Brodalumab ­einen Psoriasis Area Severity Index (PASI) 100, was einem komplett beschwerdefreien Hautbild entspricht, – ein doppelt so hoher Prozentsatz wie unter der Vergleichstherapie mit dem IL-12/23-Inhibitor Ustekinumab (Stelara®). 70 Prozent der mit Brodalumab behandelten Pa­tienten erreichten einen PASI 90, also weit­gehende Beschwerdefreiheit, gegenüber 47 Prozent in der Vergleichsgruppe. Die Wirkung hielt an: Nach ­einem Jahr erreichten 56 Prozent einen PASI 100 und 75 Prozent einen PASI 90 gegenüber 30 Prozent und 48 Prozent unter Ustekinumab. Es wurden bei keinem Patienten neutralisierende Antikörper gefunden.

 

Das Sicherheitsprofil beschrieb Reich als vergleichbar mit dem anderer Biologika. So kommt es bei allen IL17A-Inhibitoren häufiger zu Candida-Infektionen, da das Interleukin auch bei der Immunabwehr von Pilzinfektionen eine Rolle spielt. Trotz vier Suizidfällen im Rahmen des Studienprogramms AMAGINE sah die Europäische Arzneimittelagentur im Gegensatz zur US-Zulassungsbehörde FDA kein Warnsignal, erläuterte Reich. »Depression, Angst sowie suizidale Gedanken und Verhalten sind eine Komorbidität bei Psoriasis«, betonte der Dermatologe. Zwei der vier gestorbenen Probanden hatten eine Vorgeschichte mit Depressionen und Suizidgedanken.

 

In den Zulassungsstudien anderer Psoriasis-Medikamente seien solche Patienten ausgeschlossen gewesen, sodass vermutlich von vergleichbaren Raten unter anderen Psoriasis-Therapien ausgegangen werden könne. Nichtsdestotrotz muss Zulassungsinhaber Leo Pharma nach Einführung des Präparats diesbezüglich weitere Daten nachliefern. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa