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Rabattverträge

AOK schreibt 64 Wirkstoffe aus

07.08.2008  14:14 Uhr

Rabattverträge

<typohead type="3">AOK schreibt 64 Wirkstoffe aus

Von Daniel Rücker

 

Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) lassen sich nicht abschrecken. Trotz der noch nicht endgültig geklärten Rechtslage hat die AOK Baden-Württemberg im Auftrag aller Landesverbände 64 Wirkstoffe für die Jahre 2009 und 2010 ausgeschrieben.

 

In den beiden kommenden Jahren wollen die AOK-Verbände über Rabatte auf Generika wieder kräftig sparen: »Wir erhoffen uns von den neuen Verträgen bei gleicher Qualität der Versorgung Einsparungen im höheren dreistelligen Millionenbereich pro Jahr«, fasst der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann, die Erwartungen der AOKs zusammen. Hermann ist bei Rabattverträgen der bundesweite Verhandlungsführer. Er hatte auch die Rabattverträge der ersten und zweiten Generation für die 14 Landesverbände der AOKs ausgehandelt, von denen zahlreiche wegen juristischer Unklarheiten gestoppt wurden.

 

Die nun im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlichte Ausschreibung von 64 Wirkstoffen ist eine der bisher größten dieser Art. Die AOK hat insgesamt mehr als 24 Millionen Versicherte. Das Umsatzvolumen dieser Arzneimittel beziffert Hermann mit rund 2,3 Milliarden Euro. Im Gegensatz zu den beiden ersten Ausschreibungsrunden hat die AOK ihren Auftrag für jeden Wirkstoff zusätzlich geografisch aufgespalten. Es wird für jede Substanz fünf sogenannte Gebietslose geben, in denen jeweils rund 4,5 Millionen AOK-Versicherte leben. So soll gewährleistet werden, dass auch kleinere Pharmaunternehmen mitbieten können. Die zweite Rabattrunde war vom Oberverwaltungsgericht Stuttgart im Frühjahr endgültig gestoppt worden. Die Richter hatten ihre Entscheidung unter anderem damit begründet, eine bundesweite Ausschreibung benachteilige mittelständische Unternehmen.

 

Ähnliche Probleme wie in diesem Jahr erwartet Hermann nicht. Mit der Aufteilung in Gebietslose und der europaweiten Ausschreibung sieht sich die AOK auf der sicheren Seite. Hermann: »Innerhalb einer Region wird für einen Wirkstoff ein Unternehmen den Zuschlag erhalten, bisher waren es pro Wirkstoff drei oder vier Firmen. Die AOK komme hier dem Anliegen des Mittelstandsschutzes noch stringenter nach als bislang. Jetzt könnten sich auch Unternehmen mit geringeren Produktionskapazitäten an den Ausschreibungen beteiligen.«

 

Die Pharmaunternehmen haben nun bis zum 6. Oktober 12 Uhr Zeit, sich um einen oder mehrere Wirkstoffe zu bewerben. Bis Ende Oktober sollen die Angebote laut Hermann geprüft werden. Dann erteilt die AOK die Zuschläge. Der AOK-Vize geht davon aus, dass somit den Herstellern genug Zeit bleibt, sich auf die Versorgung der rund 24 Millionen AOK-Versicherten einzustellen. Vor allem bei der ersten Rabattrunde der AOK hatte es erhebliche Lieferprobleme gegeben, weil einige Unternehmen keine ausreichenden Produktionskapazitäten hatten und der Großhandel nicht rechtzeitig und in ausreichendem Umfang beliefert werden konnte. Hermann schließt solche Probleme für diese Runde aus. Auch weil die Hersteller ihre Leistungsfähigkeit im Vorfeld nachweisen mussten.

 

Bei den ausgeschriebenen Wirkstoffen handelt es sich wie bei den vergangenen Ausschreibungen vornehmlich um Medikamente zur Behandlung der großen Volkskrankheiten wie Magen-Darm-, Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen.

 

3600 Rabattverträge

 

Insgesamt ist der Trend zu Rabattverträgen bei den Krankenkassen ungebrochen. Nach Angaben des Interessenverbandes Progenerika gab es im Juni dieses Jahres zwischen 219 Krankenkassen und 93 pharmazeutischen Herstellern 3596 Rabattverträge, die mehr als 1,5 Millionen PZN umfassten. Damit stieg die Zahl der betroffenen PZN um fast 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

 

Fast 98 Prozent aller Rabatte wurden über Generika vereinbart, die meisten (84 Prozent) waren zudem Präparate unter Festbetrag. Mit lediglich 11.417 PZN sind Rabatte auf patentgeschützte Medikamente weiterhin eine Seltenheit. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vorjahresmonat mit plus 0,7 Prozent auch nur marginal gestiegen.

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