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Versandhandel

Frühere Fehler korrigieren

29.07.2008  13:28 Uhr

Versandhandel

<typohead type="3">Frühere Fehler korrigieren

Von Brigitte M. Gensthaler, München

 

Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln darf nicht sein - dies bekräftigten Politiker (fast) aller Couleur beim 1. Tag der Heilberufe in München. Erstmals hatten die fünf verkammerten Heilberufe in Bayern gemeinsam eingeladen, um Politiker nach ihren Ansichten zum Gesundheitswesen zu fragen.

 

Der seit 2004 erlaubte Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ist den Apothekern ein Dorn im Auge. Sie warnen vor Fälschungen, monieren die fehlende Beratung und prangern die Zusendung von Rx-Arzneimitteln ohne Vorlage eines Rezept an. Hier gibt es keine individuelle Betreuung des Patienten, kritisierte Dr. Ulrich Krötsch, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer, bei der Podiumsdiskussion in München. Der Patient werde mit seinem Medikament alleingelassen, und dem Missbrauch sei Tür und Tor geöffnet. »Uns geht es hier nur um den Schutz der Verbraucher.« Doch wie stellen sich die bayerischen Politiker zu dieser Schicksalsfrage der Apotheker?

 

CSU für Versandverbot

 

Die Position der CSU ist so klar, dass Gesundheitsministerin Christa Stewens nur auf die Bundesratsinitiative zum Verbot des Versandhandels hinzuweisen brauchte. Anders Friedhelm Esch, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen (ASG). Wenn es bei der Einführung des Versandhandels Fehler gegeben habe, »müssen wir diese jetzt korrigieren«, räumte er auf Krötschs Nachfrage ein. »Versand von Rx-Arzneimitteln darf es nicht geben.« Ohne Arzneimittelberatung würden Versorgung und Sicherheit der Patienten leiden. Dies unterstrich auch die Grünen-Politikerin Theresa Schopper, die zudem vor den Gefahren durch gefälschte Arzneimittel warnte. Der Arzt Dr. Wolfgang Krombholz von den Freien Wählern Bayern ging noch einen Schritt weiter und stellte den Arzneiversandl gleich gänzlich infrage.

 

Weniger Bedenken hat offenbar die FDP, obwohl Bundestagsmitglied Martin Zeil versicherte, dass die Liberalen »die Missstände sehen«. Doch die FDP greife mit ihrem Antrag im Bundestag zu kurz, denn dieser fordert nur die Abschaffung von Pick-up-Stellen, sagte Krötsch. Den vollständigen Antrag zum Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln habe dagegen die Fraktion Die Linke eingebracht. Deren Vertreter, Dr. Eckhardt Kaiser, freute sich sichtlich über das Lob des Apothekerpräsidenten.

 

Nein zu Apothekenkonzernen

 

Bei der zweiten großen Sorge der Apotheker, der EuGH-Entscheidung zum Fremdbesitzverbot, ließen die Politiker durchblicken, dass sie von dessen Aufhebung ausgehen. Dann komme es entscheidend auf die politische Ausgestaltung der neuen Rechtslage an.

 

Wie die Apotheker fürchten die beiden Allgemeinärzte Krombholz und Kaiser, dass es zu Einschnitten in der flächendeckenden Versorgung der Patienten komme, wenn Großkonzerne nach reinen Rendite-Interesse handeln. Es dürfe deshalb nur Mehrbesitz, aber keinen Fremdbesitz geben, sagte Kaiser. Vor einer »Schleckerisierung« im Apothekenwesen warnte auch Schopper. Im Gegensatz zu den Bundes-Grünen sei sie entschieden gegen reine Abgabestellen für Arzneimittel. Sie plädierte für Apotheker als Berater der Patienten.

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