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Allergien

Kontakt mit Bakterien beugt vor

21.07.2015  16:48 Uhr

Von Christina Müller / Der Kontakt mit Keimen im Kindesalter nimmt einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Immunsystems und kann wahrscheinlich die Neigung zu Allergien vermindern.

 

Neueste Erkenntnisse zu den zugrunde liegenden Mechanismen veröffentlichte eine Forschergruppe des Helmholtz-Zentrums, der Technischen Universität München (TUM) und des Instituts Pasteur in Paris nun im Fachjournal »Science« (DOI: 10.1126/science.aac4263).

Die sogenannte Hygiene-Hypothese besagt, dass die Konfrontation mit einer Vielzahl von Mikroben in jungen Jahren das Allergierisiko im späteren Leben deutlich senken kann. Diese Annahme hatte sich in der Vergangenheit in epidemiologischen Studien mehrfach bestätigt. Wissenschaftler hatten beispielsweise beobachtet, dass Kinder, die auf einem Bauernhof aufgewachsen waren, im Laufe ihres Lebens weniger Allergien entwickelten als Stadtkinder.

 

Dem Forscherteam um Erstautor Dr. Caspar Ohnmacht vom Zentrum Allergie und Umwelt des Helmholtz-Zentrums und der TUM gelang es nun erstmalig, den zugrunde liegenden Mechanismus zu beleuchten: Bakterien im Darm lösen eine Immunantwort vom Typ 3 aus. An dieser Reaktion sind unter anderem regulatorische T-Helferzellen (Treg) beteiligt, die spezifische Zytokine freisetzen. Dieses Zytokin-Milieu hemmt wiederum andere T-Helferzellen, die an Immunantworten vom Typ 2 beteiligt sind. Neben der Abwehr von größeren Erregern wie Würmern ist die Typ-2-Immunreaktion eng verknüpft mit der Entstehung von Allergien.

 

Durch den Kontakt mit Mikroben im Darm und die Prägung der Typ-3-Treg können also allergische Reaktionen abgeschwächt werden. Ein Ungleichgewicht in der Darmmikrobiota könne auch zu einer überschießenden Typ-2-Reaktion und somit zu Allergien führen. Daraus könnten sich laut Ohnmacht in Zukunft auch therapeutische Möglichkeiten ergeben. »Ein bisher noch unerforschter therapeutischer Ansatz für die Behandlung von Allergien und anderen Typ-2-assoziierten Erkrankungen könnte darin bestehen, ein mikrobielles Antigen nachzuahmen, um dadurch Typ-3-Zellen zu aktivieren und so die allergieauslösenden Typ-2-Zellen zu blockieren«, sagt Ohnmacht. /

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