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Mini-Lebern aus Stammzellen

26.07.2013  10:39 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Ersatzorgane aus der Retorte – diesem Ziel sind japanische Forscher einen Schritt näher gekommen. Aus einem Zellmix züchteten sie menschliches Lebergewebe und setzten es Mäusen ein. Das berichten die Wissenschaftler um Dr. Takanori Takebe von der Yokohama-Universität im Fachjournal »Nature« (doi: 10.1038/nature12271).

 

Grundlage für die Versuche waren induzierte pluripotente Stammzellen (iPS), ausdifferenzierte Zellen, die in Stammzellen zurückverwandelt wurden. Aus diesen züchteten die Forscher im Labor zunächst Leber-Vorläuferzellen und mischten sie in einer Petrischale mit Endothelzellen und mesenchymalen Stammzellen (Vorläuferzellen des Bindegewebes). 

Diese drei Zelltypen sind auch in der Embryonalentwicklung bei der Bildung der Leber beteiligt. In der Petrischale konnten sich die Zellen frei bewegen, sie interagierten miteinander und bildeten innerhalb weniger Tage von selbst dreidimensionale Strukturen. Diese sogenannten Organknospen waren etwa 4 Millimeter groß und wurden von Takebe und Kollegen schließlich in Mäuse transplantiert. Dort entwickelten sich die Leberknospen zu einer Art kleiner Leber weiter, die der von Menschen ähnelte – im Aussehen und auch in der Funktion.

 

»Der Meilenstein, den diese Forschergruppe für sich in Anspruch nehmen kann, ist: Die Forscher haben im Labor drei Zelltypen zusammengeführt und damit eine Leberknospe gezüchtet, wie sie bei der Embryonalentwicklung entsteht«, sagte der Stammzellforscher Privatdozent Dr. Tobias Cantz von der Medizinischen Hochschule Hannover der Nachrichtenagentur dpa. »Es bleibt aber die Frage, wie weit dieser Ansatz vorangetrieben werden kann, um beispielsweise Leberschäden bei Menschen ausgleichen zu können.«

 

Bis Ersatzorgane für Patienten entwickelt werden, ist es noch ein weiter Weg. Für Cantz bleiben bei der in »Nature« vorgestellten Methode noch Fragen offen. Es sei unklar, ob sich in dem Gewebe auch Gallengänge bilden, über die giftige Stoffe aus der Leber herausgeleitet werden können. Zudem sei unklar, ob ausreichend Lebergewebe gezüchtet werden könnte, um Menschen zu helfen. Nach Einschätzung von Takebe könnten erste Studien mit Leberkranken in etwa zehn Jahren beginnen. / 

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