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Medizintechnik

Zögerliches Zusammenspiel

07.07.2008  15:57 Uhr

Medizintechnik

<typohead type="3">Zögerliches Zusammenspiel

Von Martina Janning

 

Pharmaindustrie und Medizintechnik sind zwei Wirtschaftszweige, die sich stark unterscheiden. Früher gab es daher wenige Berührungspunkte. Inzwischen bringen medizinische Therapien die beiden Branchen einander näher. Ein Beispiel ist die Telemedizin.

 

Pharmaindustrie und Medizintechnik sind zwei wichtige Gebiete der Gesundheitsversorgung. Die Kooperation zwischen den beiden Branchen sei traditionell jedoch nie sehr eng gewesen, sagte Dr. Bernd Wegener, Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) auf der Wirtschaftswoche-Tagung Medizintechnik in Berlin. Als Grund nannte er große Unterschiede und illustrierte dies am Beispiel von Neuentwicklungen: Unternehmen der Medizintechnik erwirtschafteten die Hälfte ihres Umsatzes mit Artikeln, die nicht älter als drei Jahre sind. Produkte der Pharmaindustrie seien jedoch vielfach 30 Jahre und länger auf dem Markt, berichtete Wegener.

 

Nanotechnik und Telemedizin

 

Einige Schnittstellen zwischen Medizintechnik und Pharmabranche gibt es allerdings. Bei der Versorgung von Diabetikern sind dies etwa Insulinpumpen, in der Onkologie die Radiofrequenztherapie und bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sogenannte nanotechnologische Drug-Transporter bei Verschlusskrankheiten.

 

Ein weiteres Feld ist die Telemedizin. Sie spielt zum Beispiel eine wichtige Rolle beim Überwachen von Hochrisikopatienten, dem sogenannten Telemonitoring. Dabei bekommen Patienten mit chronischen Krankheiten Geräte, um kritische Körperfunktionen zu messen und die Daten direkt an Haus- oder Fachärzte oder andere medizinische Betreuer zu übermitteln. Viele der bereits entwickelten Verfahren betreffen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Vom Telemonitoring versprechen sich Experten eine bessere Lebensqualität und Therapietreue der Patienten, möglicherweise sogar eine Verringerung von Notarzteinsätzen, Klinikaufenthalten, Operationen, selbst der Sterblichkeit. Vor allem in ländlichen Gebieten mit wenigen Fachärzten schließe die Telemedizin eine Versorgungslücke, erklärte Wegener. »Im nördlichen Brandenburg muss ein Patient schon heute durchschnittlich 58 Kilometer zum nächsten Kardiologen fahren.«

 

Diese Situation wird sich nach Meinung von Experten in den kommenden Jahren verschärfen. Wegener maß der Telemedizin daher eine wachsende Bedeutung zu. Weitere Schnittstellen für künftige Kooperationen zwischen Pharmaindustrie und Medizintechnik sah der BPI-Vorsitzende bei Biomarkern und in der Strahlen- und Chemotherapie von Tumoren. Biomarker werden in Zukunft bei der Entwicklung von Arzneimitteln ebenso eine wichtige Rolle spielen wie bei der Kontrolle der Medikamenteneinnahme. Bei der Krebsbehandlung wird die weitere Miniaturisierung der Technik die Zusammenarbeit der beiden Branchen fördern. »Die erheblichen Potenziale in der Medizintechnik werden eine stärkere Resonanz bei Pharmaunternehmen bedingen«, prophezeite Wegener. Dabei dürfte es in der Regel so laufen: »Erst entwickeln Unternehmen die Technik, dann denkt die Pharmaindustrie nach, wie sich diese Technik nutzen lässt.«

 

Wachstum im Versorgungszentrum

 

Wegen des Investitionsstaus in den Krankenhäusern machte Wegener neben Arztpraxen vor allem Medizinische Versorgungszentren (MVZ) als Wachstumsfelder für beide Branchen aus. Dafür spricht allein schon deren steigende Zahl. Ende März 2008 gab es 1023 MVZ in Deutschland. Das sind 143 Zentren mehr als ein halbes Jahr zuvor.

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