Pharmazeutische Zeitung online
ASCO 2010

Neue Ansätze in der Krebstherapie

06.07.2010  12:20 Uhr

Von Gudrun Heyn, Berlin / Auf dem Kongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) werden alljährlich die Highlights der onkologischen Forschung vorgestellt. Unter anderem standen in diesem Jahr gynäkolgische Tumoren im Fokus. Was gibt es Neues?

»Eine der wichtigsten Untersuchungen befasste sich mit dem Ovarialkarzinom«, sagte Professor Dr. Jalid Sehouli von der Berliner Charité auf einem Post-ASCO-Pressegespräch in Berlin. Die Studie wurde mit Spannung erwartet, denn trotz einer zunehmenden Zahl an zielgerichteten Therapiemöglichkeiten, habe sich in den vergangenen zehn Jahren kein wirklicher Fortschritt beim Eierstockkrebs gezeigt. Die nun vorgestellten Ergebnisse seien jedoch vielversprechend und könnten zu einem neuen Therapiestandard führen.

 

In einer Phase-III-Studie konnte die amerikanische Gynecologic Oncology Group (GOG) nachweisen, dass durch eine einjährige Behandlung mit dem Angiogenese-Hemmer Bevacizumab im Anschluss an die Chemotherapie das progressionsfreie Überleben von Patientinnen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs um nahezu 30 Prozent verbessert werden kann. In dem erfolgreichen Studienarm erhielten die Patientinnen den monoklonalen Antikörper direkt nach der Operation zusammen mit der Standard-Chemotherapie aus Carboplatin und Paclitaxel und anschließend alleine bis zu einer maximalen Behandlungsdauer von fünfzehn Monaten. Gegenüber der Standard-Chemotherapie verlängerte die zusätzliche und weiterführende Gabe von Bevacizumab das progressionsfreie Überleben der Patientinnen um etwa vier Monate.

 

Insgesamt wurde der Antikörper gut vertragen. Erwartungsgemäß traten Hypertonien unter Bevacizumab häufiger auf. »Eine möglicherweise mit der Gabe des Antikörpers einhergehende Häufung von Magen-Darm-Perforationen konnte jedoch nicht beobachtet werden«, sagte Sehouli. In früheren Studien lag die Rate von Magen-Darm-Perforationen bei etwa 5 Prozent. In diesem Fall jedoch nur bei knapp 3 Prozent (versus 1,2  Prozent im Kontrollarm). Auch die Inzidenz anderer ­Nebenwirkungen war in allen Studienarmen in etwa vergleichbar.

 

Zudem wurden die Ergebnisse einer Metaanlyse zur neoadjuvanten Therapie des Mammakarzinoms auf dem ASCO viel beachtet. Eingeschlossen waren acht deutsche Studien mit mehr als 6000 Patientinnen. Die Autoren um Professor Dr. Gunter von Minckwitz von der Universität Frankfurt am Main konnten nachweisen, dass Mammakarzinom-Patientinnen unterschiedlich auf neoadjuvante Therapie-Regime ansprechen, wenn sie verschiedenen Brustkrebs-Subgruppen angehören. Deutliche Unterschiede zwischen den Subgruppen zeigten sich bezüglich einzelner Substanzen und der Zyklenzahl. Bei Patientinnen mit HER2-positiven Tumoren etwa erhöhte sich die Aussicht auf Erfolg um das 3,2-Fache, wenn gleichzeitig Trastuzumab gegeben wurde. Der Anthracyclin-­Dosiseffekt war dagegen bei HER2-negativen Tumoren im Vergleich zu HER2-positiven deutlicher. Zudem profitierte die Subgruppe der Frauen mit positivem Hormonrezeptorstatus gegenüber denjenigen mit einem negativen Hormonrezeptorstatus ausgeprägter von einer höheren Zyklenanzahl.

 

Insgesamt zeigte sich, dass schon eine erhöhte Anzahl der Therapie-Zyklen die pathologische Komplettremission verbessert. Auch Regime mit höheren kumulativen Anthra-­cyclin-Dosen, mit höheren kumulativen ­Taxan-Dosen und Regime, die Capecitabin enthalten, sind mit einer besseren Komplettremissions-Rate assoziiert. / 

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