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Neues Calcimimetikum

Was drin ist, ist drin

Datum 28.06.2017  09:08 Uhr

Von Annette Mende, Berlin / Amgen, Hersteller des ersten Calcimimetikums Cinacalcet, bringt jetzt mit Etelcalcetid einen zweiten Vertreter dieser Wirkstoffklasse auf den Markt. Dieser muss anders als das oral verfügbare Cinacalcet intravenös gegeben werden. Davon erhofft man sich eine Verbesserung der Compliance, denn Tabletten werden oft nicht eingenommen.

Der Calciumspiegel im Blut wird durch die beiden Gegenspieler Parathormon und Calcitriol reguliert: Während das in den Nebenschilddrüsen produzierte Parathormon (PTH) den Ca-Spiegel über einen vermehrten Knochenabbau erhöht, sorgt Calcitriol als physio­logisch aktive Form des Vitamin D für den verstärkten Einbau von Ca in den Knochen und somit dafür, dass Ca aus dem Blut verschwindet. Regulator in diesem Wechselspiel ist der Ca-Blutspiegel, den die Nebenschilddrüse über den calciumsensitiven Rezeptor erfasst. Er ist der Angriffspunkt der Calcimimetika, die bei einer Überproduktion der Nebenschilddrüse gegeben werden, um PTH zu drosseln.

 

Intravenöse Bolusinjektion

 

Bislang war Cinacalcet (Mimpara®) von Amgen das einzige Calcimimetikum auf dem Markt. Es wird in Form von Filmtabletten gegeben, die die Patienten einmal täglich einnehmen müssen. Etelcalcetid (Parsabiv®), die Neuentwicklung von Amgen, kommt dagegen als Injektionslösung in den Handel, die dreimal wöchentlich als Bolusinjektion verabreicht wird. Es ist zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit sekundärem Hyperparathyreoidismus (sHPT) infolge einer chronischen Nierenerkrankung bestimmt, die sich einer Hämo­dialysetherapie unterziehen.

In dieser Patientengruppe bietet die intravenöse Gabe einen Vorteil gegenüber der oralen, machte Professor Dr. Jörg Radermacher von der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen in Minden bei der Einführungs-Pressekonferenz von Amgen in Berlin deutlich. Denn Dialysepatienten hätten eine hohe Tablettenlast, was in vielen Fällen früher oder später zu Adhärenzproblemen führe. Andererseits würden diese Patienten ohnehin dreimal pro Woche punktiert, wenn sie zur Dialyse kommen, »da bietet sich die intra­venöse Gabe an«.

 

Bessere PTH-Kontrolle

 

Was drin ist, ist drin, lautet also das Motto – lieber dem Patienten dreimal in der Woche etwas spritzen, als sich darauf zu verlassen, dass er seine Tabletten auch einnimmt. Dass dieses Konzept aufgeht, zeigte der direkte Vergleich der beiden Calcimimetika in einer Studie mit 683 Dialysepatienten mit sHPT (»JAMA« 2017, DOI: 10.1001/jama.2016.19468). Die Studie erreichte nicht nur ihren primären Endpunkt, den Beleg der Nichtunterlegenheit von Etelcalcetid. Das I.v.-Calcimimetikum führte darüber hinaus bei signifikant mehr Patienten zu einem mindestens 30-prozentigen Rückgang des Serum-PTH-Spiegels als Cinacalcet (68,2 versus 57,7 Prozent).

 

Ein asymptomatisch zu niedriger Serum-Ca-Spiegel war die häufigste Nebenwirkung; sie war unter Etelcalcetid mit 68,9 Prozent häufiger als unter Cinacalcet (59,8 Prozent). Andere Nebenwirkungen, vor allem Übelkeit und Erbrechen, kamen in beiden Studien­armen vergleichbar häufig vor. /

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