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Brexit

Pharmaverbände fordern EMA-Umzug

29.06.2016  10:16 Uhr

Von Cornelia Dölger und Daniel Rücker / Die pharmazeutische Industrie rechnet mit negativen Konsequenzen nach dem Votum der Briten, aus der Europäischen Union auszutreten. Viele deutsche Verbände fordern einen Umzug der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).

»Wir sind heute in tiefer Sorge um die Europäische Union, um das gute Mit­einander in Europa«, kommentierte Martin Zentgraf, Vorstand des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI), den Ausgang des Referendums am vergangenen Freitag. Die Europäische Union verliere mit der Entscheidung Großbritanniens 16 Prozent ihrer Wirtschaftskraft und 13 Prozent ihrer Bevölkerung, sagte Zentgraf. Er bezeichnete den britischen EU-Austritt als »einen Schlag für die Errungenschaften der Arzneimittelversorgung in Europa«. In der Europäischen Union gebe es einheitliche Anforderungen für die Zulassung und Herstellung von Arzneimitteln und einen einheitlichen Binnenmarkt, der die Versorgung über Ländergrenzen hinweg erleichtere.

Probleme in Sicht

 

Der BPI-Vorstand erwartet nach dem EU-Austritt Schwierigkeiten nicht nur in der Arzneimittelversorgung, sondern auch in der Forschung. In der ­Arzneimittelentwicklung sei die internationale Zusammenarbeit selbstverständlich. Vor allem kleinere Staaten seien dabei auf die Unterstützung der anderen EU-Staaten angewiesen. Zentgraf drängt auf zügiges Handeln. Die Handelsverbindungen in der EU müssten schnell auf eine neue Grundlage gestellt werden. Probleme erwartet Zentgraf für die EMA in London. Sie ist für die europäische Zulassung und Bewertung aller neuen Arzneimittel zuständig. Der BPI-Vorstand glaubt nicht, dass die Behörde dies an einem Ort außerhalb der Europäischen Union tun kann. Zentrgaf: »Die EMA wird einen neuen Sitz nehmen müssen; die Verfahren werden in Zukunft woanders organisiert.« Der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) unterstützt diese Forderung. Er wirbt offensiv für einen Umzug der europäischen Arzneimittelbehörde nach Bonn. »Wir bedauern das Ergebnis der Abstimmung zutiefst und halten es wirtschaftlich wie politisch für verheerend«, sagte der stellvertretende BAH-Hauptgeschäftsführer Hermann Kortland über das Abstimmungsergebnis. Die Briten hätten gegen die europäischen Institutionen gestimmt. Die Politik solle sich jetzt für einen Umzug der EMA nach Bonn starkmachen.

 

Die Wahl der ehemaligen Bundeshauptstadt kommt nicht von ungefähr. In Bonn ist nicht nur das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte angesiedelt. Auch der BAH selbst hat dort sein Domizil. Außerdem ist in Bonn auch der Hauptsitz des Bundesgesundheitsministeriums. Unmittelbare Konsequenzen für die Arzneimittelzulassung innerhalb der Europäischen Union dürften allerdings unwahrscheinlich sein. Die Mitgliedsstaaten haben eigene Arzneimittelbehörden, die ebenfalls mit Zulassungsverfahren beschäftigt sind.

 

Gelassenheit bei Celesio

 

Der Pharmagroßhändler Celesio sorgt sich wegen des britischen Referendums weniger. Auf die vielerorts mit Erschütterung aufgenommene Entscheidung der Briten reagierte der Konzern gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung gelassen. Angesichts des Brexit rät Celesio seinen Partnern und Kunden zu Besonnenheit. »Wir möchten betonen, dass Großbritannien noch zwei Jahre Mitglied der EU bleibt«, so Celesio gegenüber der PZ. Unmittelbare Auswirkungen der Entscheidung hätten weder die britischen Tochterfirmen noch die Kunden zu befürchten. Das Unternehmen werde weiter daran arbeiten, das Leben der Patienten in Großbritannien zu verbessern. /

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