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Gewürz-Ausstellung

Die Suche nach dem grünen Gold

Datum 29.06.2010  11:17 Uhr

Von Christina Brunner, Oberaudorf / Schmecken, riechen und entdecken: Die Ausstellung »Gewürze: sinnlicher Genuss. Lebendige Geschichte« in Rosenheim nimmt die Besucher mit auf eine Reise in die Zeit der Gewürzhändler, Eroberer und Naturforscher. Auch für Pharmazeuten gibt es viel Wissenswertes zu entdecken.

Gewürze: Ägyptische Pharaonen nahmen sie mit ins Grab. Wagemutige wie Ferdinand Magellan und Juan Sebastián el Cano umsegelten auf der Suche nach dem »grünen Gold« die Welt. Mächtige Aktiengesellschaften handelten bereits im 17. und 18. Jahrhundert weltweit mit dem kostbaren Gut. Heute gibt es nahezu jedes Gewürz der Welt für wenig Geld im Supermarkt und es ist unvorstellbar, dass Muskat früher mit Gold aufgewogen wurde.

Die Ausstellung leitet den Besucher durch acht The­mengebiete und erklärt auf dem Weg vom Gestern ins Heute den lukullischen, wirtschaftlichen, aber auch pharmazeutischen Wert der Gewürze. Die Reise beginnt im Ägypten der Pharaonen. Eine Abschrift des Papyrus Ebers, der an die 500 Heilrezepte nach Indikationen aufzählt, lässt den Besucher ahnen, wie gut die altägyptischen Ärzte über die Heilkraft der einzelnen Pflanzen Bescheid wussten.

 

Pfefferkörner in der Nase

 

Auch wenn ein Mensch verstarb, spielten Heilpflanzen eine wichtige Rolle. Balsamierer behandelten den Leich­nam mit aromatisierten Salbölen. In der Nase von Ramses II. fanden Forscher zudem Pfefferkörner, die aus Indien importiert gewesen sein müssen. Das heißt, die Ägypter kannten schon 1200 v. Chr. Handelswege nach Asien.

 

Im antiken Griechenland und im alten Rom waren Kräuter und Gewürze als Duftmittel beliebt. Wohl zu beliebt, denn berühmte Zeitgenossen wie Sokrates rügten den übermäßige Gebrauch und forderten sogar ein Parfümier-Verbot. Im deutschen Mittelalter sorgten die Klöster und Karl der Große, der Reisekönig, für die Verbreitung der mediterranen Gewürze.

 

Todesstrafe für falschen Safran

 

Mittelalterliche Apotheken boten Safran als Heilmittel an. Da Fälschungen teurer Gewürze kursierten, wurde Mitte des 14. Jahrhunderts in Nürnberg die Safran- und Gewürzschau eingeführt. Safranfälschungen wurden mit dem Tod bestraft.

Eindrucksvoll zeigt die Ausstellung, wie mit der Entdeckung der Seewege nach Asien und Amerika der Gewürzhandel zu einem einträglichen Geschäft wurde. Arabische Staaten, italienische Stadtstaa­ten und Kolonialmächte profitierten vom neu ge­wonnen Reichtum – und sicherten ihr Monopol nicht selten mit Waffengewalt. Nur auf den indo­nesischen Molukken durften beispielsweise Nelken und Muskat angebaut werden. Alle anderen Pflan­zen wurden Opfer regelmäßiger Zerstörungs­expe­ditionen der Holländer, die den Handel kon­trollier­ten. Jeder Eingeborene, in dessen Garten man einen Gewürzbaum fand oder den man beim Schmuggel mit den Gewürzen ertappte, wurde getötet.

 

Den Wert von damals haben sie eingebüßt, aus der Küche sind Gewürze heute jedoch nicht mehr wegzudenken. In der Ausstellung können Bockshornkleesamen, Sichuanpfeffer oder Koriander gefühlt, geschmeckt und gerochen werden. In kurzen Texten wird ihre Geschichte erzählt. Nicht zuletzt die außergewöhnliche Gestaltung der Ausstellung mit fliegenden Teppichen, Steuerrädern als Zeitmaschinen, schwankenden Schiffsdecks oder originalgetreu gebauten mittelalterlichen Apotheken machen den Besuch der Schau zu einem lohnenswerten Ausflugsziel. /

Landesgartenschau

Die Gewürzausstellung ist in das Konzept der Landesgartenschau 2010 in Rosenheim einbezogen. Ein Kombi-Ticket ermöglicht es, die Gewürz-Ausstellung mit einem Gartenschaubesuch zu verbinden. Wer die Geschichte der Gewürze mit allen Sinnen erlebt hat, kann danach weiter auf dem Gartenschaurundweg in den Riedergarten spazieren und dort den neu gestalteten Apotheker- und Heilkräutergarten entdecken.

 

Lokschuppen Rosenheim, Ausstellungszentrum, Laziseplatz, Rathausstraße 24.

Geöffnet bis 10. Oktober 2010, Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertage 10 bis 18 Uhr. Informationen unter www.gewuerze-ausstellung.de.

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