Pharmazeutische Zeitung online
Apothekenbetriebsordnung

Wunsch und Wirklichkeit

21.06.2011  19:20 Uhr

Von Annette Mende, Potsdam / Das Positionspapier zur anstehenden Novelle der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) hat unter Apothekern für Aufregung gesorgt. Bei der Delegiertenversammlung der Landesapothekerkammer Brandenburg nutzte Ministerialrätin Dr. Dagmar Krüger die Gelegenheit, die dahinterstehenden Absichten des Gesundheitsministeriums zu verdeutlichen.

»Heute wird in vielen Apotheken einfach anders gearbeitet als 1987. Diesem Umstand wollen wir mit der Novelle der Apothekenbetriebsordnung Rechnung tragen«, sagte Krüger. Dabei fehle der aktuellen Diskussion über geplante Änderungen der ApBetrO eigentlich die Grundlage, denn einen offiziellen Referentenentwurf zur Neufassung gibt es noch nicht. Sie hoffe, dass der Entwurf noch vor der Sommerpause vorgelegt werden könne, dann hätten alle Beteiligten ausreichend Zeit, dazu Stellung zu beziehen und Änderungsvorschläge einzubringen. »Sie sind die Praktiker. Deshalb ist Ihr Feedback immens wichtig für uns«, betonte Krüger. Sie trat damit der Vermutung entgegen, die im Positionspapier angeregten Änderungen der ApBetrO seinen schon so gut wie beschlossene Sache.

Im Verlauf ihrer Ausführungen und besonders in der anschließenden Diskussion mit den Delegierten der Apothekerkammer Brandenburg wurde deutlich, dass die Absichten, die das Bundesministerium für Gesundheit mit der Novelle der ApBetrO verfolgt, teilweise durchaus einleuchten. In einigen Punkten laufen die geplanten Änderungen aus Sicht der Apotheker aber in die falsche Richtung. Ein für das Flächenland Brandenburg besonders relevantes Beispiel hierfür ist die geplante Möglichkeit, dass im Filialverbund eine andere als die eigentlich diensthabende Apotheke den Notdienst übernimmt. Das Ministerium möchte Apothekeninhabern damit größere organisatorische Gestaltungsfreiheiten ermöglichen. Die Apotheker befürchten dagegen Versorgungsengpässe und nicht zuletzt eine Klagewelle, wenn Patienten nachts unzumutbar weite Wege zur Notdienstapotheke zurücklegen müssen.

 

Wunsch und Wirklichkeit stimmen auch bei einer anderen geplanten Änderung vermutlich nicht überein. Demnach spricht sich das Ministerium dafür aus, dass eine Apotheke im Filialverbund Rezeptur und Labor für die anderen übernehmen kann. Krüger glaubt, dass durch die damit verbundene bessere Auslastung und größere Routine des Personals bei der Herstellung von Rezepturen die Qualität der individuell hergestellten Arzneimittel steigen könnte. Die Delegierten fürchten jedoch, dass dadurch das Personal in Apotheken ohne Rezeptur die Herstellung von Rezepturen gänzlich verlernt und so ein wichtiger Teil des Berufsbildes verloren geht. Die Aufweichung der bestehenden Vorschriften zum Notdienst und zur Rezeptur bereite zudem Entwicklungen den Boden, die man in anderen Ländern bereits sehe und die für Deutschland nicht wünschenswert seien, etwa einer Kettenbildung. »Wir sehen in dem Positionspapier positive Aspekte, aber bei vielem sind wir anderer Meinung als Sie«, fasste es Kammerpräsident Dr. Jürgen Kögel zusammen. »Einige Vorschläge würden aus unserer Sicht nicht zur Sicherung der Versorgung in der Fläche führen, sondern Strukturen den Weg ebnen, die nicht im Sinne des Gesetzgebers sein können«, so Kögel. / 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa