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Metformin

Studie bestätigt Sicherheit bei Nierenschwäche

13.06.2018  09:58 Uhr

Von Annette Mende / Der Einsatz von Metformin ist bei Typ-2-Diabetikern mit moderat eingeschränkter Nierenfunktion nicht mit einem erhöhten Risiko für eine Laktatazidose verbunden. Erst unterhalb einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) von 30 ml/min ist die Anwendung des oralen Antidiabetikums kontraindiziert. Diese Empfehlung, die in der EU seit Ende des Jahres 2016 gilt, bestätigt nun das Ergebnis einer großen US-amerikanischen Studie, das im Fachjournal »JAMA Internal Medicine« erschien (DOI: 10.1001/jamainternmed.2018.0292).

 

Metformin senkt nicht nur den Blutzucker, sondern hat daneben auch positive Wirkungen auf die Blutfette, das Körpergewicht und das Herz-Kreislauf-Risiko. Zur medikamentösen Therapie von Typ-2-Diabetikern ist es deshalb unangefochten erste Wahl. Da die Wahrscheinlichkeit für die schwerwiegende Nebenwirkung Laktatazidose mit abnehmender Nierenfunktion steigt, galt bis vor anderthalb Jahren eine GFR von unter 59 ml/min als Kontraindikation.

Das schloss einen Großteil der zumeist älteren Patienten aus. Nachdem neuere Daten gezeigt hatten, dass das Risiko erst unter einer GFR von 30 ml/min nennenswert erhöht ist, lockerte die Europä­ische Arzneimittelbehörde EMA die Kontraindikation. Seitdem kann Metformin ab einer GFR von 30 ml/min gegeben werden, wenn auch in reduzierter Dosis. Die normale maximale Tagesdosis von 3000 mg wird nur für Nierengesunde empfohlen.

 

Damit liegt die EMA absolut richtig, wie jetzt die Daten von Benjamin ­Lazarus von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore und Kollegen belegen. Sie hatten die Patienten­akten von 75 000 Metformin-Anwendern über einen Zeitraum von 13 Jahren ausgewertet und erst ab einer GFR unter 30 ml/min ein erhöhtes Laktatazidose­risiko festgestellt. Ein Vergleich von 67 000 Typ-2-Diabetikern, die neu auf Metformin eingestellt worden waren, mit 14 000 Patienten unter Sulfonylharnstoffen über fünf Jahre untermauerte das Ergebnis.

 

Die Studie stärkt die vorhandene Evidenz zum Einsatz von Metformin auch bei moderater Einschränkung der Nierenfunktion. Dennoch sollten Ärzte, Patienten und Apotheker sich der möglichen Nebenwirkung bewusst sein und sie beim Auftreten von Symptomen wie Muskelkrämpfe in Verbindung mit Bauchschmerzen oder Schwäche in Betracht ziehen. /

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